Seit Wochen hat das Coronavirus die Schweiz und die gesamte Welt fest im Griff. Die Skigebiete wurden vor wenigen Tagen komplett geschlossen. Und die Menschen bereiten sich auf noch strengere Massnahmen vor. Trotz dieser schlechten und besorgniserregenden Nachrichten braucht man Zeit zur Besinnung und hier ist die Natur das richtige Mittel. Die Region um den Walensee und das Toggenburg ist für uns stets ein Lohnendes Ziel für Ausflüge, ob nun im Winter oder auch im Sommer, schon einige Touren haben wir hier unternommen so zum Beispiel die Wanderung auf den Leistchamm oder auf den Mattstock.
Wann, Wo, Wie – kurz und knapp
- Wann: Anfang März 2020
- Wo: Arvenbüel am Walensee
- Übernachtung: keine
- Budget: kein
- Highlights: Blick auf Alpstein Massiv, Churfirsten und Glarneralpen
- Schwierigkeit: leicht
- Route: Arvenbüel Parkplatz – Alp Altschen – Vorder Höhi – Hinderem Chrüz -Vorder Höhi – Arvenbüel Parkplatz
- Kilometer: 8,5 km
- Höhendifferenz: 300 Meter
- Zeit Tour: 3 Stunden
Streckeninfo / Karte / Höhenprofil
Amden-Arvenbüel
Amden ist eine kleine Gemeinde hoch über dem Walensee im Kanton St. Gallen. Die Region bietet im Winter 6x Liftanlagen und verschiedene Wander- und Schneeschuhrouten. Hier ist noch alles klein und eher Familiär ausgelegt. Bereits bei der Anfahrt kann man erahnen was für ein herrliches Bergpanorama einen die gesamte Tour über erwartet. Im Zentrum von Arvenbüel hat es genügend Parkplätze oder man reist mit dem ÖV an der ebenfalls gute Verbindungen anbietet.
Immer Bergauf
Vom Parkplatz folgt man der Heiggenstrasse aufwärts am Skilift entlang bis zum Restaurant Monte Mio, je nach Routenführung geht es entweder gerade aus oder in einer links Kurve durch einen kleinen Wald. Zuvor sollte man an dem kleinen Versorgungshaus haltmachen und zurückschauen bereits hier bekommt man ein herrliches Panorama geboten im Vordergrund der Ortsteil Arvenbüel und im Hintergrund der markante Mürtschenstock und die Glarneralpen. An einen schönen Holzhaus treffen die beiden Wege aufeinander. Das Dorf hat man nun hinter sich gelassen ab jetzt, ist es einen wahre Winterwanderung. Links begleitet einen der Mattstock und rechts geht der Blick hoch zum Leistchamm, auf dem ich bereits vor einigen Jahren war.
Stets geht es Bergauf aber nie wird es wirklich anstrengend, man merkt im Grund gar nicht, das man mit jedem Schritt an Höhe gewinnt. Mit mir sind nur sehr wenige Wanderer unterwegs. Was ich auch aufgrund der Coronakrise erwartet hatte. Mit dem Gebührenden Abstand passiert man sich. Die Schneeverhältnisse sind für dieses doch recht milden Winter doch recht gut. Zwar ist der Schnee sehr pampig und rutschig aber es gibt noch eine geschlossene Schneedecke. Anfangs ist es recht schattig und dadurch noch recht frisch aber nach der ersten Anhöhe hinter dem Wald verläuft die Tour durchgehend an der Sonne.
Präparierter Winterwanderweg
Auf dem breiten präparierten Winterwanderweg kommt man an verschiedenen Wegweisern vorbei die im Sommer viele weitere Routen anzeigen. Doch im Winter geht es für den Wanderer nur gerade aus. Wer Schneeschuhe sein Eigen nennt, kann hingegen weitere Touren unternehmen so zum Beispiel den Altschen-Trail (Route 701), den Egg-Trail (Route 702) oder den Schwarzenegg-Trail (Route 703). So ist es auch nicht verwunderlich das ich immer wieder Schneeschuhwanderer begegne.
An der Verzweigung Altschen (1383) steht ein Hinweisschild und warnt vor der Lawinengefahr am Gulme Gipfel, der rechts des Weges liegt. Immer der Flanke des Gulme entlang schlängelt sich der Weg in langen Kurven weiter Richtung Norden. Hinter einem Waldausläufer geht es nun das erste und einzige Mal richtig bergauf. Die Hütten auf der Vorder Höhi kann man bereits sehen. Der Weg verläuft nicht wie in manchen Apps oder Karten eingezeichnet immer der Strasse entlang, sondern liegt etwas unterhalb der Sommerroute.
Den gesamten Weg hoch zur Vorder Höhi lag das Bergpanorama stets hinter einem, doch je näher man dem Ziel kommt, desto mehr wird der Blick frei für die Aussicht in Richtung Norden. Als Erstes kommt der Säntis hinter dem Hügel hervor und bei diesem klaren Wetter, kann man sogar, das Gipfelgebäude bestens erkenne. Es folgen der Stockberg und dann ein Teil der berühmten Churfirsten vom Leistchamm bis zum Chäserrugg.
Vorder Höhi
Nach rund einer Stunde erreiche ich die Vorder Höhi. Hier verläuft eine Passstrasse die 1973 erbaut wurde als die Zufahrt von Weesen nach Amden wegen eines drohenden Felssturzes gesperrt werden musste. Diese Notstrasse wurde innerhalb kürzester Zeit, vom Militär gebaut wird aber heute nur noch von Wanderern oder Fahrradfahrern benutzt. Die Alp ist wegen der Ausbreitung des Coronavirus geschlossen. Hinter einer Hütte mache ich es mir gemütlich und lasse den Blick über die Gipfel im Norden schweifen.
Danach mache ich mich auf Richtung Osten zu einer Anhöhe die man durch das grosse Kreuz mit goldener Jesusfigur bereits von Weiten erkennt. Hier endet der Winterwanderweg, ein weiterkommen ist nur für Schneeschuhwanderer und Skitourengänger möglich. Einige Sitzbänke laden zum Verweilen und Picknicken ein.
Panoramablick von der Vorder Höhi
Die Aussicht von diesem Punkt sucht ihres gleichen, von der Churfirstenkette über Teile des Rheintals bis zum Alpstein Massiv mit Altmann und Säntis ist der Panorama umwerfend schön. Hier lohnt es sich einen schönen Platz zu suchen und einfach einige Zeit die Aussicht auf einen wirken zu lassen, Eile wäre hier fehl am Platz. Wer das ganze Panorama aus einer anderen Sicht sehen möchte, sollte einen Besuch auf dem Säntis planen gerade die Sonnenaufgangsfahrt ist ein wahres Highlight und verspricht einen traumhaften Ausblick.
Die Zeit vergeht wie im Fluge und so mache ich mich langsam auf den Rückweg, immer mehr Wanderer komme mir entgegen. Der Rückweg ist derselbe wie der Hinweg. Das Resturant Monte Mio kurz vor Arvenbüel lädt mit Sonnenliegen und einer Terrasse mit toller Aussicht zum Essen und Trinken ein. In rund 40 Minuten komme ich wieder in Arvenbüel an.
Aussichtpunkt Chapf
Wer am Ende der Wanderung noch Energie und Lust hat, sollte vom Parkplatz Arvenbüel noch zum Aussichtspunkt Chapf wandern. Dieser liegt rund 1,3 Kilometer und rund 20 Minuten entfernt. Besonders am Vormittag hat man von hier einen tollen Blick auf den westlichen Teil des Walensees mit den Glarneralpen. Je nach Jahreszeit hat man ab Mittag direktes Gegenlicht was zum Fotografieren nicht ganz optimal ist aber wer Zeit hat, sollte dann bis zum Sonnenuntergang warten, der wiederum sehr spektakulär werden kann.
Die Bilder wurden Ende April 2018 gemacht.
Aussichtpunkt Stollenkopf
Der Stollenkopf liegt zwar nicht bei Arvenbüel und er lässt sich auch nur beschwerlich von dort zu Fuss erreichen aber man kann ihn ja bei der An oder Abreise mit einplanen. Am östlichen Ende des Walensees oberhalb von Walenstadt gelegen hat man hier einen bezaubernden Blick in Richtung Rheintal und Sarganserland.
Fazit:
Die Winterwanderung von Arvenbüel zur Vorder Höhi ist nicht schwer und auch nicht sonderlich lang dafür wird man den gesamten Weg über von einem herrlichen Bergpanorama begleitet das zu beeindrucken weiss. Für Schneeschuhwanderer stehen weitere Tourenvarianten zur Verfügung. Etwas abseits der Vorder Höhi liegt ein Gedenkkreuz von hier lässt sich sehr schön ein gross Teil des Toggenburgs mit Alpstein und Churfirsten überblicken. Ebenfalls sehenswert sind die beiden Aussichtspunkte Chapf bei Arvenbüel und Stollenkopf oberhalb von Walenstadt am anderen Ende des Walensees.
Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so zum Beispiel die Rundwanderung in Flims oder den Stadtrundgang in Laufenburg.
Kennt auch ihr Arvenbüel und die Vorder Höhi oder wisst andere schöne Orte oder Städte, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.
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