Das Tessin scheint auf den ersten Blick vom Zürcher Oberland weit entfernt zu liegen, aber dank der Schweizer Ingenieurskunst und dem Fleiss der zahllosen Bauarbeitern ist es durch den Gotthardtunnel der mit 16,9 km der längste Alpentunnel ist nur ein Katzensprung ins Tessin. In rund 3 Stunden ist man im Sonnen verwöhnten Tessin. Das mediterrane Flair die angenehme Klima und der Charme machen das Tessin so aussergewöhnlich. Bei einem Wochenendtrip waren wir unter anderem am Monte San Salvatore (912 Meter) unterwegs dem Aussichts- und Hausberg der Stadt Lugano.
Wann, Wo, Wie – kurz und knapp
- Wann: März 2021
- Wo: Carona im Kanton Tessin
- Übernachtung: Dolceresio Lake B&B
- Highlights: charmantes Bergdorf, Ausblick vom Monte San Salvatore
- Schwierigkeit: leicht
- Route: Carona – Ciona – Monte San Salvatore – Carona
- Kilometer: 10 km
- Höhendifferenz Auf/Ab: 380/380 Meter
- Zeit Tour: 4-5 Stunden
Streckeninfo / Karte / Höhenprofil
KOMOOT
Charmantes Bergdorf Carona
Das charmante Bergdorf Carona das zwischen dem Monte San Salvatore und dem Monte Arbostora liegt ist unser Ausgangspunkt unserer Wanderung auf den Monte San Salvatore. Wer mit dem Auto anreist, findet am südlichen Ende des Dorfes beim Schwimmbad von Carona genügend Parkplätze. Ansonsten gibt es den Postbus 434 von Lugano aus, um nach Carona zu gelangen. Vom Schwimmbad aus laufen wir in den Ortskern hinein der geprägt ist von wunderschönen farbenprächtigen Gebäuden. Es fällt leicht, sich sofort in den Ort zu verlieben. Während im Zürcher Oberland noch der Winter überall zu sehen ist, fängt im Tessin bereits alles an zu blühen.
Über die Via Principale schlendert man durch Carona, rechts und links hat es gemütliche Restaurants. Am nördlichen Ortsausgang liegt die Kirche Giorgio Andrea, die mit ihrem wunderschönen Kirchturm sofort ins Auge fällt. Hier befindet sich eine Besonderheit, die man nur alle 15 Minuten sehen kann. Durch einen Seitenflügel der Kirche verläuft ein Tunnel, der gleichzeitig die Dorfdurchfahrt ist. Wenn nun der Postbus 434 kommt, muss der Chauffeur diesen Tunnel durchfahren, was von ihm Millimeterarbeit abverlangt. Damit ist der Tunnel die engste Postautotunneldurchfahrt der Welt.
Aussichtsreicher Weg
Weiter folgt man der Via Principale immer wieder hat man am Weg entlang herrliche Ausblicke auf den Lago di Lugano mit den Ortschaften Melide und Bissone und auch unsere Ziel der Monte San Salvatore taucht vor einem auf. Kurz bevor wir Ciona passt man einen kleinen Aussichtspunkt von dem man einen freien Blick auf die italienische Enklave Campione d´Italia sowie auf den Monte Bré und auf die Region Gandria im nordöstlichen Seitenteil des Lago di Lugano.
Nach 15 Minuten erreicht man den winzigen Ort Ciona, sofort fallen die bunten Häuser und die kleine Kirche ins Auge die mit ihrem mediterranen Flair den Hauch von Italien versprühen. Über die Via San Salvatore geht bis zum Ortsende wo der Charakter des Weg wechselt statt Asphalt und Beton läuft man nun auf gutem Wanderweg in das Waldgebiet unterhalb des Monte San Salvatore.
Aufstieg
Verläuft der Weg anfangs noch mit gemächlicher Steigung nach Norden, wird es Meter für Meter und Kurve für Kurve steiler. Der breite Weg ist gut ausgebaut verlangt aber trotzdem einiges an Kondition ab. An manchen Stellen lichtet sich der Wald und gibt den Blick frei nach Westen auf die mächtigen 4000er des Monte-Rosa-Massiv bei Saas-Fee und Zermatt.
In gut einer Stunde wandert man dem Monte San Salvatore entgegen bis man den Gipfel erreicht hat. Uns begleitet perfektes Ausflugswetter. Schon unterhalb des Gipfels wird man von einem unglaublichen Weitblick begrüsst.
Monte San Salvatore
Statt des Schweisstreibenden Aufstiegs kann man den Monte San Salvatore auch um einiges bequemer erreichen. Von der Ortschaft Paradiso einer Nachbargemeinde von Lugano ist der Gipfel mit einer Standseilbahn in circa 12 Minuten erreichbar. Der Andrang unter der Woche hält sich in Grenzen was allerdings am Wochenende auf dem Hausberg von Lugano los ist können wir nur erahnen.
Bevor man den eigentlichen Gipfel erobert lohnt, ein Abstecher auf die Terrasse des Ristorante Vetta das wegen den damals geltenden Coronamassnahmen nur Take-away anbieten dürfte. Um sich einen Überblick zu verschaffen, gibt es eine Panoramakarte die alle ersichtlichen Gipfel vorstellt, darunter befindet sich der Monte Rosa (4553 Meter), der Weissmies (4017 Meter), das Fletschorn (3998 Meter) oder der Monte Leone (3553 Meter).
Hinter der Bergstation der Standseilbahn geht der Weg zum Gipfel hinauf, hier befindet sich im ehemaligen Hospiz das Museum des Monte San Salvatore, auf zwei Etagen wird über Geologie, Blitze und Höhlenforschung informiert. Auf dem höchsten Punkt des Berges thront die Kirche San Salvatore die ihren Ursprung im 13. Jahrhundert hat. Wer meint, die Aussicht von Plateau aus wäre schon beeindruckend der sollte den kleinen Eingang an der Seite der Kirche aufsuchen und auf das Dach steigen.
Der kleine Ausflug lohnt allemal, denn man bekommt, ein 360 Grad Panorama präsentiert das über Lugano, den Lago di Lugano, die Walliser- und Lepontinischen Alpen bis zur Po-Ebene reicht einzig die Sendeanlage der Swisscom trübt etwas die Weitsicht. Um die kleine Kirche herum haben es sich unzählige Besucher bequem gemacht und geniessen einfach das tolle Panorama und das Sommerliche Wetter.
Der Monte San Salvatore wird aufgrund seiner Form auch Zuckerhut genannt, was man natürlich nicht vom Gipfel selber sehen kann, wer nach Lugano oder auf den zweiten Hausberg von Lugano auf den Monte Bré fährt, wird die Ähnlichkeit sicherlich bemerken. Auf dem Bergrücken vor der Kapelle liegt noch ein weiterer Aussichtspunkt den man in wenigen Minuten erreicht.
Höhenweg Morcote
Auch, wenn es schwerfällt, brechen wir wieder auf und machen uns auf den Weg zurück nach Carona. Der Wanderweg ist Teil des Höhenweg Morcote der vom Ort Paradiso über den Monte San Salvatore und Carona bis nach Morcote führt. Bevor wir den steilen Abstieg nach Ciona in Angriff nehmen schauen wir uns noch die Freilichtausstellung historischer Plakate, an die in der Nähe der Bergstation verteilt sind.
Das Dorf Ciona erreichen wir wieder nach gut einer halben Stunde. Bevor es weiter nach Carona geht Blicken wir uns noch mehrfach um und geniessen den Blick auf den Monte San Salvatore. 15 Minuten später sind wir wieder an unserem Ausgangspunkt dem Parkplatz am Schwimmbad von Carona angelangt. Bevor wir unsere weiterfahrt in Angriff nehmen machen wir noch einen Abstecher zur Wallfahrtskirche Madonna d’Ongero die nur wenige Minuten entfernt liegt.
Wallfahrtskirche Madonna d’Ongero
Auf einem Waldweg, der am Schwimmbad startet, erreicht man zügig die Kirche Madonna d’Ongero aus dem 17. Jahrhundert die in ihrem Grundriss einem lateinischen Kreuz entspricht. Bereits im 1515 wurde an gleicher Stelle eine kleine Kapelle errichtet auf deren Grundmauern die heute Wallfahrtskirche erbaut wurde. Nach diesem Abstecher endet unser Ausflug von Carona zum Monte San Salvatore und wir begeben uns nach Brusino-Arsizio unterhalb des Monte San Giorgio wo wir unser Hotel gebucht haben.
Morcote
Am südlichen Zipfel des Halbinsel unterhalb des Monte Arbostora liegt der Ort Morcote der 2016 zum schönsten Dorf der Schweiz gewählt wurde. Morcote kann man über den Höhenweg Morcote erwandern oder erkundet den Ort wie wir bei einem Tagesausflug mit dem Auto. Am Ortseingang von Melide kommend hat es ausreichend Parkplätze in mehreren Parkhäusern. Wir schlendern der idyllischen Uferstrasse am Lago di Lugano entlang und geniessen den wundervollen Charme von Morcote.
Morcote gehört zum Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz und man merkt dem Ort seinen hohen Stellenwert an, unzählige Touristen aus dem In- und Ausland sind am Ufer und in den unzähligen Gassen unterwegs. Hauptanziehungspunkt aller Besucher ist sicherlich die Pfarrkirche Santa Maria del Sasso die man über 440 Treppen erreicht.
Pfarrkirche Santa Maria del Sasso
Die Pfarrkirche Santa Maria del Sasso ist ein beliebtes Instagram Motiv was man auch auf Anhieb merkt, an jeder Ecke wird fotografiert und sich in Pose geworfen. Der Aufstieg beginnt in einer kleinen Gasse an der Piazza Granda. Hinter der Kirche Sant’Antonio Abate geht es Stufe für Stufe den Berg empor, immer wieder bleibt man staunend stehen und geniesst die Aussicht die Meter für Meter beeindruckender wird.
Auf der hälfte des Weges liegt die Pfarrkirche Maria del Sasso von der Terrasse schweift der Blick über den Luganersee und das italienische Porto Ceresio auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht.
Hinter dem Kirchturm liegt neben dem Friedhof der grosse Aussichtspunkt, der Blick über den See und dem Kirchturm im Vordergrund ist beinahe kitschig schön und ist beliebtes Fotomotiv, das auch wir uns nicht entgehen lassen. Wir verweilen lange Zeit in dem Parkähnlichen Aussichtspunkt der von der Madonna Regina Dell’Amore Statur verziert wird.
Es lohnt sich erst am späten Nachmittag Morcote zu besuchen, denn dann kann man sich den Sonnenuntergang von der Wallfahrtskirche aus anschauen.
Mit diesen letzten Eindrücken von Morcote und dem Lago di Lugano verlassen wir den Charmanten und liebenswerten Ort und machen uns wieder auf den Weg zurück ins Zürcher Oberland.
360° Panorama
HALT nicht so schnell!!!
Noch mehr Ausflugsideen und Wanderungen im Kanton Tessin…
Mehr Informationen auf Websites & Blogs:
Tessin – Seite von Tessin Tourismus hier lassen sich viele Informationen und Anregungen für einen Tessin Besuch finden
Monte San Salvatore – Alles Interessante was man über einen Besuch des Monte San Salvatore wissen muss
Morcote – Internetauftritt des Ortes Morcote am Lago di Lugano
Fazit:
Der kleine Ort Carona mit seinem mediterranen Flair und der herrlichen Aussicht allein ist schon eine Reise wert, kombiniert man dies nun mit einer Wanderung zum Monte San Salvatore kann man im Grunde nicht verkehrt machen. Die Tour ist trotz ihres etwas steileren Schlussabschnittes auch für Familien geeignet. Als Belohnung für die Anstrengung wartet ein fantastischer Fernblick auf das Tessin und die Walliseralpen. Wer genug hat, vom Wanderung kann auch die Standseilbahn nach oder von Lugano aus auf den Monte San Salvatore nehmen. Die Strecke lässt sich beliebig erweitern zum Beispiel bis in den Ort Morcote hinab der mit zu den schönsten Schweizer Dörfer zählt.
Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so unter anderem die Rundwanderung an der Rheinschlucht oder die Wanderung auf dem Chriesiweg im Fricktal.
Kennt auch ihr den Monte San Salvatore oder Morcote oder wisst andere schöne Orte oder Städte, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Ihr Reisebericht ist sehr gut und hat mir auch für meine Reise geholfen Ich wohne in Carona und werde alle Tipps befolgen ! Ich hoffe ich habe genau so viel Freude bei der Wanderung !Herzliche Grüße aus Wien Angelika Scherzer
Hallo Angelika
Cool, das wir dich bei deiner Reise ein wenig unterstützen konnten. Wir wünschen dir viel Spass und geniesse die Zeit im Tessin.
Gruss
Daniel