Wanderung Rauðufossar Rauðauga

Wanderung zum Rauðufossar und Rauðauga im Hochland von Island

Es gibt Orte auf Island, die so unglaublich schön und faszinierend sind, dass man gar nicht glauben mag, dass sie wirklich existieren. Island steht für Vulkane, Geysire, Gletscher und natürlich für Wasserfälle. Ob gross oder klein, ob schmal oder breit, weit über 300 Wasserfälle gibt es auf der gesamten Insel. Auf einer einfachen, aber abwechslungsreichen Wanderung lässt sich der einzigartige und mächtige Rauðufossar (Roter Wasserfall) und die Quelle Rauðauga (Rote Auge) entdecken

Der Rauðufossar besticht nicht nur durch seine Höhe von 60 Metern, sondern viel mehr durch die rote Färbung des dahinterliegenden Gesteins. Das eigentliche Ziel der Wanderung ist die Quelle des Flusses Rauðufossakvísl, die man Rauðauga nennt. Durch ihre Form und Farbe erinnert sie frappierend an ein Auge, das scheinbar aus einer anderen Welt zu stammen scheint. 

Der Ausgangspunkt liegt im Hochland an der F225 zwischen dem Vulkan Hekla und dem Geothermalgebiet Landmannalaugar, das zu den Highlights einer jeden Island-Reise gehört. In unserem Beitrag: Die schönsten Wasserfälle auf Island findet ihr noch viele weitere Wasserfälle, die einen Besuch lohnen. Kommt nun mit uns auf eine Wanderung ins isländische Hochland zum Rauðfoss (Roten Wasserfall) und dem Rauðauga (Roten Auge).

Unser Fazit zur Wanderung zum Rauðufossar und Rauðauga

Island bietet eine schier endlose Anzahl an Sehenswürdigkeiten, doch der Rauðufossar und die Quelle Rauðauga sind etwas ganz Besonderes. Allein die Anfahrt auf der F225 besticht durch atemberaubende Landschaften, die den Charme und Reiz von Island ausmachen. Die einfache Wanderung durch die Hügellandschaft des Hochlandes kostet zwar einiges an Zeit, doch dafür bekommt man den wunderschönen Rauðufossar zusehen, der durch seine rote Färbung hervorsticht. Das zweite Ziel der Tour ist die Quelle Rauðauga, die vermutlich zu den schönsten Orten auf Island zählt.

Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung, so unter anderem die Wanderung auf den Hekla oder die Wanderung durch das Geothermalgebiet Sogin.

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Wann, Wo, Wie – Alle Fakten kurz und knapp

  • Tour gemacht: September 2024
  • Beste Wanderzeit: Mitte/Ende Juli bis Ende September
  • Wo: südliches Hochland an der F225
  • Streckenlänge ⇐⇒: 11 km
  • Höhendifferenz Auf/Ab: ⇑ 280 ⇓ 280
  • Dauer: 2 Stunden
  • Schwierigkeit: leicht
  • Familienfaktor: gross
  • Kinderwagentauglichkeit: nein
  • Übernachtung: keine
  • Verpflegung: Rucksack
  • Ausrüstung: Stöcke, Wanderschuhe, Kamera, Verpflegung
  • Erreichbarkeit: mit dem Auto
  • Budget: keins
  • Highlights: Roter Wasserfall, farbenfrohe Quelle und beeindruckende Landschaft
  • Route: Parkplatz – Rauðufossar – Rauðauga – Rauðufossar – Parkplatz
  • Was machen: Aussicht geniessen

Streckeninfo / Karte / Höhenprofil

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Vorbereitung & Praktische Tipps für die Wanderung

Anforderungen

Die Wanderung würden wir vom Schwierigkeitsgrad als leicht bis mittel einstufen. Es gibt mehrere steile Passagen, die bei nassen Böden eine Herausforderung sein können, Wanderstöcke sind deshalb empfehlenswert. Mit 11 km Länge sollte man etwas Ausdauer mitbringen. Auf dem Weg zum Rauðauga müssen zwei Flüsse gequert werden, die aber nicht sonderlich tief sind.

Ausrüstung und Verpflegung

Zur Ausrüstung gehören auf dieser Wanderung unbedingt gute Wanderschuhe und Stöcke. Unterwegs gibt es keine Möglichkeit zu verpflegen, unser Tipp lautet deshalb, sich ein kleines Picknick mitzubringen.

Wetter

Wir empfehlen die Wanderung nicht bei Regen zu machen, zum einen sind die Steilen Wegpassagen dann sehr mühsam und zum anderen lebt die Tour auch von der fantastischen Aussicht. Bei bewölktem Himmel kann man die Tour aber uneingeschränkt machen.

Routenauswahl

Eine grosse Routenauswahl gibt es nicht, entweder man läuft nur bis zum Wasserfall Rauðufossar oder man macht die gesamte Strecke bis zur Rauðauga und zurück.

  • Parkplatz – Rauðufossar ⇔ 3,5 km
  • Parkplatz – Rauðufossar – Rauðauga ⇔ 11 km

Wegmarkierungen und Orientierung

Die gesamte Route der Wanderung zum Rauðufossar und Rauðauga ist durch Holzpflöcke in unregelmässigen Abständen markiert. Der Weg ist grösstenteils einwandfrei sichtbar. Ein Smartphone mit Offline-Karten und dem GPS-Track ist trotzdem empfehlenswert und erleichtert die Wegfindung bei schlechter Sicht.

Anreise zur Wanderung zum Rauðufossar

Der Ausgangspunkt für die Wanderung zum Rauðufossar liegt an der Hochlandstrasse F225 (Dómadalsleið oder Landmannaleið), die von der Strasse 26 in Richtung Landmannalaugar verläuft. Da es sich um eine F-Strasse handelt, ist ein 4×4 Fahrzeug Pflicht, es ist nicht erlaubt, mit einem normalen Pkw die Strasse zu befahren. Wer aus Richtung Westen (Strasse 26) über die F225 anreist, muss keine Furt passieren. Wer aus östlicher Richtung (Landmannalaugar) kommt, muss zwei Furten queren, die im Normalfall aber kein Problem sein sollten. Von der F225 zweigt eine Piste in Richtung Krakatindur ab, nach wenigen hundert Metern erreicht man den Parkplatz.

Wanderung zum Rauðufossar und Rauðauga

Vom grossen Parkplatz, der am Morgen noch vollkommen verlassen vor uns liegt, starten wir zu unserer Wanderung. In unserem Rucksack haben wir neben etwas Zutrinken auch die Canon R5 und die DJI Mavic Air 2S im Gepäck. Doch bevor wir den eigentlichen Weg in Richtung Wasserfall in Angriff nehmen, studieren wir zuerst die Informationstafel, die mehr zum Rauðufossar und dem Wanderweg verrät. Bis zum Rauðufossar ist der Wanderweg stets gut erkennbar und durch Holzpflöcke markiert.

Die Region ist Teil des Naturreservats Fjallabak, bitte achtet auf die Natur, nutzt die vorhandenen Wege und nehmt euren Mühl wieder mit.

Südlich von uns erheben sich sanft die typischen schwarzen Hügel, die man in dieser Region überall findet. Ihre Flanken sind oftmals von Moos bedeckt, das sich in Rinnen und Furchen angesiedelt hat und so teils abstrakte Muster bildet, die insbesondere aus der Luft wunderschön aussehen.

Der grösste Teil des Weges zum Rauðufossar verläuft ohne nennenswerte Steigung oder Gefälle der Bergflanke entlang nach Süden. Bereits nach 15–20 Minuten können wir den Rauðufossar sehen. Bedingt durch die kühlen Temperaturen in der Nacht und die schattigen Lage des Wasserfalls ist er von einer weissen Eisschicht überzogen.

Kurz vor dem Wasserfall gibt es einen recht steilen Anstieg, dieser kann recht rutschig sein, hier sind Wanderstöcke ausgesprochen hilfreich. Nach rund 30–40 Minuten haben wir den Rauðufossar erreicht. An der kleinen Aussichtsplattform mit Sitzgelegenheit machen wir eine Pause und geniessen den Blick auf den Rauðufossar. Eine feine Eisschicht bedeckt einen Teil des Wasserfalls, weshalb seine Rote Farbe nur an manchen Stellen zum Vorschein kommt. Es ist vermutlich ratsamer, den Rauðufossar am Nachmittag zu besuchen, wenn die Sonne ihn direkt anscheint.

«Rauðufossar» der Rote Wasserfall

Der Rauðufossar wird teilweise auch Rauðfoss geschrieben, was übersetzt Roter Wasserfall bedeutet. Er zählt nicht gerade zu den bekanntesten Wasserfällen auf Island, was wohl an seiner Erreichbarkeit liegen mag. Am Tag, als wir den Rauðfoss besuchten, trafen wir gerade einmal fünf Leute an, die wie wir den Wasserfall besuchten. Der Name Roter Wasserfall kommt daher, dass das Gestein hinter oder unter dem Wasserfall in roten bis orangen Farbtönen erstrahlt. Die Färbung stammt von eisenhaltigen Ablagerungen, die mit der Zeit vom Wasser des Flusses Rauðufossakvísl freigelegt wurden. 

Den Rauðfoss zu fotografieren ist gar nicht so einfach, gerade bei Sonnenschein. Denn der Rauðfoss fällt nach Nordwesten hin ab und liegt in einer Kuhle, somit hat man die meiste Zeit Gegenlicht oder er liegt im Schatten. Nur am späten Nachmittag wird er direkt von der Sonne beleuchtet.

Wanderung zum Rauðauga

Von Rauðufossar führt der Weg einen Hang hinauf, dies ist der steilste Abschnitt der gesamten Wanderung. Oben angekommen erwartet einen eine atemberaubende Aussicht auf das Hochland mit seinen sanft geschwungenen Bergen und Hügeln, die je nach Sonnenstand in verschiedenen Grün- und Brauntönen erstrahlen.

Der Wanderweg verläuft parallel zum Fluss Rauðufossakvísl. Nur sporadisch gibt es Wegmarkierungen, teilweise muss man schauen, wo lang man gehen muss. Immer wieder müssen Geländeeinschnitte und kleine Nebenflüsse des Rauðufossakvísl gequert werden. Und auch hier sind Wanderstöcke eine willkommene Hilfe.

Die Ebene, die sich vor uns ausbreitet, ist grossflächig mit grün leuchtenden Dýjamosi (Philonotis fontana oder Quellmoos) bedeckt. Hier ist es wichtig, den Weg möglichst nicht zu verlassen, da das Moos ausgesprochen empfindlich ist.

Die Flussüberquerungen gestalten sich recht einfach, da die meisten Flüsse am frühen Morgen noch zugefroren sind.

Wir sind etwas nervös, je näher wir der Quelle des Flusses Rauðufossakvísl kommen. Doch zuvor müssen wir noch ein letztes Hindernis überwinden, ein riesiger Felsblock dient an einem Geländeeinschnitt als Brücke, mit Geschick und balancieren, schaffen wir das. 

Rund 45 Minuten sind wir unterwegs, dann erreichen wir den zweiten Roten Wasserfall an diesem Tag. Das gesamte Flussbett und die Wände hinter dem Wasserfall strahlen in sattem Rot. Einen Namen hat dieser Wasserfall keinen, jedenfalls konnten wir keinen herausfinden.

Rauðauga

Oberhalb des roten Wasserfalls befindet sich die Quelle des Flusses Rauðufossakvísl, das Rauðauga, was übersetzt «Rotes Auge» bedeutet. Wir sind im ersten Moment sprachlos über den magischen Anblick, der sich uns bietet, obwohl wir zuvor Fotos gesehen haben vom Rauðauga ist der Anblick in echt noch weitaus beeindruckender.

Die knalligen Farben wirken surreal, und der fast schwarz wirkende Schlund verleiht dem Ganzen etwas Gespenstisches. Von der Quelle aus fliesst das Wasser des Rauðufossakvísl über rot leuchtendes Gestein den Hang zum darunterliegenden Wasserfall hinab. Rauðauga ist vermutlich eine der schönsten Quellen auf Island.

Unweit des Rauðauga machen wir eine längere Pause und lassen unsere Drohne aufsteigen, um einen Blick von oben auf diese fantastische Landschaft zu werfen.

Rückweg zum Ausgangspunkt

So schön dieser Ort auch ist, kommt immer der Moment, an dem man Abschied nehmen muss. Wir brechen auf und nehmen den Rückweg in Angriff. Da wir nun den Weg kennen, kommen wir zügig vorwärts. Die Wegabschnitte, die am Morgen noch gefroren waren, sind mittlerweile aufgetaut, dementsprechend sehen auch unsere Schuhe und Hosen aus. Kurz bevor wir zum Rauðufossar absteigen, lassen wir den Blick über das Hochland gleiten, das sich vor uns ausbreitet.

Unterwegs treffen wir zwei junge Schweizerinnen, die zum Rauðufossar wollen, nach einem kurzen Plausch trennen sich unsere Wege wieder. Circa 4 Stunden, nachdem wir aufgebrochen sind, kommen wir wieder am Wanderparkplatz an, hier stehen nur eine Handvoll Autos. Vermutlich wird es an Wochenenden und in der Hochsaison voller sein als Mitte September.

Weitere Impressionen

HALT, nicht so schnell!!!

Noch mehr Ideen und Tipps zu Ausflugsideen und Wanderungen auf Island

FAQ zur Wanderung zum Rauðufossar & Rauðauga

  • Ist die Wanderung zum Wasserfall und der Quelle schwierig?
    • Die Wanderung ist mit etwas Grund-Kondition, Orientierungsvermögen und Wanderschuhen kein Problem.
  • Muss ich auf der Anfahrt einen Fluss durchfahren?
    • Das hängt davon ab, aus welcher Richtung man kommt. Wer aus Westen über die F225 fährt, muss keinen Fluss durchfahren, wer aus östlicher Richtung anreist, muss mindestens zwei Flüsse queren.

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