Wanderung Lägern Baden Regensdorf

Gratwanderung über den Lägern von Baden nach Regensberg

Der Lägern (auch Lägeren genannt) ist ein rund 10 km langer, grösstenteils bewaldeter Höhenrücken zwischen Baden und Dielsdorf und der östlichste Ausläufer des Juras. Über den Höhenzug führt eine der bekanntesten und imposantesten Wanderrouten der Region, der Gratwanderweg Lägern, er gehört zu den wahren Klassikern und wird dementsprechend beliebt. Im Frühjahr haben wir uns auf den Weg gemacht und haben die Gratwanderung über den Lägern in Angriff genommen, von Baden sind, wird nach Regensdorf gewandert.

Die Wanderung über den Lägern ist keine Rundwanderung, wir empfehlen deshalb die Anreise mit dem ÖV entweder nach Regensberg oder Baden.

  • Tour gemacht: April 2024
  • Beste Zeit: Frühling bis Herbst
  • Wo: Baden im Kanton Aargau und Regensberg im Kanton Zürich
  • Streckenlänge ⇐⇒: 11 km
  • Höhendifferenz Auf/Ab: ⇑ 630 ⇓415
  • Dauer: 4–5 Stunden
  • Schwierigkeit: T2 und T3 am Grat
  • Übernachtung: keine
  • Verpflegung: Rucksack oder Restaurant Hochwacht
  • Ausrüstung: Stöcke, Verpflegung
  • Erreichbarkeit: mit Bus und Bahn und mit dem Auto
  • Budget: circa 20 CHF
  • Highlights: Gratweg, Ausblick
  • Route: Baden – Lägerngrat – Hochwacht – Regensberg
  • Was machen: Natur und Ausblick geniessen

Streckeninfo / Karte / Höhenprofil

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Vorbereitung für die Wanderung über den Lägern

Anforderungen

Die Wanderung stellt für einen durchschnittlichen Wanderer keinerlei Probleme dar. Einzige Voraussetzung sind, Trittsicherheit und Schwindelfrei, da die Passage über den Grat schmal und exponiert ist. Der restliche Weg ist einfach und stellt keinerlei Probleme dar.

Ausrüstung und Verpflegung

Wir empfehlen, Wanderstöcke mitzunehmen und gute Wanderschuhe zu nutzen. In den Sommermonaten ist es wichtig, ausreichend Wasser mitzuführen. Zwar gibt es unterwegs Verpflegungsmöglichkeiten, doch es kann teilweise sehr heiss werden, während der Wanderung.

Wetter

Die Wanderung über den Lägern sollte man nur bei trockenen Bedingungen unternehmen, da der Kalkstein bei Nässe sehr rutschig sein kann.

Routenauswahl

Die klassische Route führt entweder von Regensberg oder Baden aus über den Lägern. Der Ausgangspunkt entscheidet darüber, wie anstrengend die Wanderung ist. Wer in Regensberg startet, muss die meisten Höhenmeter abwärts laufen, von Baden aus aufwärts. Der Unterschied ist rund 200 Höhenmeter.

Als Alternative kann man auch nur bis zur Hochwacht oder dem Burghorn wandern und dann ins Tal absteigen und von dort zum Ausgangspunkt zurückkehren.

Unterkünfte

Unterkünfte findet man in Baden, in Regensberg und Dielsdorf.

Anreise nach Baden oder Regensberg

Da die Wanderung über den Lägern keine Rundwanderung ist, empfehlen wir mit dem Öffentlichen Verkehr anzureisen, wahlweise nach Baden oder Regensberg. Dies kann am Ende günstiger sein als mit dem Auto, da man ein Parkticket und einen Fahrausweis für den ÖV zum Ausgangspunkt benötigt.

Öffentlichen Verkehr

Baden:

Der Bahnhof Baden wird durch zahlreiche S-Bahnen (S6, S12, S23, S27) und Schnellzüge (IR36, IR16, RE12) angefahren, vom Bahnhof aus sind es nur rund 10 Minuten bis zum Anstieg auf den Lägern.

Regensberg:

Der Bahnhof Dielsdorf (S15) ist der nächstgelegene Bahnhof, von wo der Bus 593 im 30-Minuten-Takt nach Regensberg fährt.

Auto & E-Auto

Baden:

Die Stadt Baden liegt im Westen des Lägern direkt an der A1. Kostenpflichtige Parkplätze gibt es zum Beispiel im Parkhaus Theaterplatz.

Regensberg:

Regensberg liegt auf der Ostseite des Lägern. Das beschauliche Städtchen ist über die Kantonstrasse 17 über Dielsdorf erreichbar. Kostenpflichtige Parkplätze gibt es am Breistelweg oder in der Nähe des Loohofes.

Wanderung über den Lägern

Meine Tour über den Lägern beginnt am Bahnhof der Limmatstadt Baden. Die wunderschöne Altstadt von Baden ist allein schon einen Besuch wert: Die schmalen Gassen mit ihren historischen Gebäuden versprühen einen ganz besonderen Charme.

Jedes Frühjahr, während in den Bergen noch Schnee liegt, unternehmen wir verschiedene Altstadttouren in der Schweiz. Im kommenden Jahr wird Baden eines unserer ersten Ziele sein – die Eindrücke, die ich dort bereits sammeln durfte, waren einfach zu schön, um nicht zurückzukehren.

Die wunderschöne gedeckte Holzbrücke über die Limmat bringt mich zum anstrengendsten Teil der Wanderung. Nach der Unterführung am Landvogteischloss Baden beginnt der steile Anstieg, gefühlt Hunderte Treppenstufen führen hinauf zum Schloss Schartenfels und dem Lägern Gratweg. Auf der Hälfte der Strecke befindet sich ein Aussichtspunkt über die Städtchen Baden

Die ersten 120 Höhenmeter hinauf zum Schloss sind schnell gemeistert, sind aber auch zu einem gewissen Grad anstrengend. Seitlich des Schlosses beginnt der Lägerngratweg, eine gelbe Hinweistafel warnt, dass der folgende Abschnitt teils exponiert ist und Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich sind. Der Pfad steigt die ersten Meter über den Kalkstein ordentlich an, rechts und links ist der Weg flankiert von Bäumen und Büschen.

Das Laufen über die freiliegenden Kalkbänke ist ungewöhnlich, macht aber Spass. An manchen Stellen, wo der Kalkstein noch feucht ist, kann es rutschig sein, doch trotz dieser Tücken komme ich zügig voran. Am Samstagvormittag ist es noch recht ruhig auf dem Wanderweg, nur eine Handvoll Wanderer hat mich überholt. Hier denke ich manchmal: Bin ich zu langsam oder sind die anderen auf der Flucht?

Lägern

Die Lägern, wie es eigentlich heisst ist ein Bergkamm oder Höhenrücken zwischen Baden (Kanton Aargau) und Dielsdorf (Kanton Zürich). Vor etwa 9 Millionen Jahren begann die Überschiebung des Juragebirges, dabei wurden unterschiedliche Gesteinsschichten zu einer nach Norden überkippenden Falte aufgewölbt. Je nach Beschaffenheit verwitterte und erodierten die weichen Gesteinsschichten im Laufe der Zeit, nur die harten Kalkschichten blieben und bilden den heutigen Grat zwischen Schartenfels und Burghorn. Rund 5 Millionen Jahre dauerte dieser Prozess, bevor zum Stillstand kam. Anschliessend wurde die Region von Gletschern weiter geformt und gestaltet.

Schmale Lägerngrat

Nach rund einer Stunde erreiche ich die Schlüsselstelle dieser Tour, eine kurze exponierte Passage liegt vor mir. Hier sollte man abwarten, bis entgegen kommende Wanderer einen passiert haben, da der Weg teils sehr schmal ist. Die heikelste Stelle ist gut mit Drahtseilen gesichert. Wer diese ausgesetzte Passage nicht gehen möchte, muss beim Schloss Schartenfels oder auf dem Lägernsattel die nördliche Alternativroute nehmen, die zum Jura-Höhenweg gehört und entsprechend ausgeschildert ist.

Auf diesem Abschnitt kann man den Begriff «Gratwanderung» wortwörtlich nehmen, gleichzeitig geniesst man einen herrlichen Rundumblick vom Schwarzwald bis zu den Alpen, die sich im April noch schneebedeckt zeigen.

Nach einigen hundert Metern endet der exponierte Gratweg auf den Kalksteinplatten und der Weg wird wieder etwas breiter. Hier stellen die quer liegenden Baumwurzeln gepaart mit hervorstehenden Kalksteinen die grösste Schwierigkeit dar, die man gern mal übersieht.

Bärlauchparadies

Rechts und links des Waldweges in Richtung Burghorn haben sich Mitte April gigantische Bärlauchteppiche gebildet und lassen die Landschaft in einem satten Grün erleuchten.

Kurz vor dem Burghorn wird es auf dem Lägerngratweg nun auch merklich voller, ob Einzelgänger, Familien oder kleine Gruppen, es ist alles unterwegs und geniesst das sonnige Frühlingswetter. Unterwegs finden sich immer wieder improvisierte Feuerstellen und Sitzgelegenheiten. Der Weg hinauf zum Aussichtspunkt Burghorn ist nochmals etwas steiler, stellt aber ansonsten keinerlei Probleme dar.

Lägeren Burghorn 859 Meter

Nach rund 2 Stunden habe ich den ersten Aussichtspunkt des Lägerngrat, das Burghorn (859 Meter), erreicht. Die Rundumsicht ist beeindruckend und reicht vom Schwarzwald über den Jura bis zu den Gipfeln der Alpen, Sitzgelegenheiten laden zu einer kurzen Rast und einem Picknick ein.

Auf dem Burghorn befindet sich mit dem Zwergplaneten Pluto das Ende des Planetenweg-Lägern, der vom Parkplatz Linden (bei Regensdorf) mit der Sonne startet. Der Planetenweg ist ein Modell des Sonnensystems im Massstabe 1:1 Milliarde.

Da das Burghorn gut besucht ist, ziehe ich schnell weiter und erreiche bald die Kantonsgrenze zwischen den Kantonen Aargau und Zürich. Breite Waldwege wechseln sich mit schmäleren Steinpassagen im ständigen Wechsel ab. Dazwischen hat man immer wieder herrliche Ausblicke auf die Berneralpen.

Burgruine Lägern

Auf der höchsten Stelle des Bergrückens, auf 866 Metern über dem Meer, liegt die Burgruine Lägern – auch Hohen- oder Altlägern genannt. Sie wurde vermutlich um 1244 erbaut, zeitgleich mit der Gründung des Städtchens Regensberg. Allerdings wurde die Burg nach vergleichsweise kurzer Zeit wieder zerstört. Heute erinnert die eindrucksvolle Umfassungsmauer, die am Wegesrand thront, an die ehemalige Anlage.

Von der Burgruine aus führt der breite Wanderweg nun stetig leicht bergab. Zwischen den Bäumen hindurch blitzt immer wieder die weisse Hülle der Radarkuppel hervor.

Hochwacht

Vorbei an zwei Sendemasten erreiche ich die Hochwacht Lägern, wo sich das gleichnamige Ausflugsrestaurant befindet. Nur wenige Meter entfernt liegt eine grosse Aussichtsplattform, die einen fantastischen 180-Grad-Panoramablick nach Süden in Richtung der Alpen bietet. Zahlreiche Sitzbänke laden zu einer gemütlichen Mittagsrast ein – oder einfach dazu, das sonnige Wetter und die beeindruckende Aussicht zu geniessen.

Neben der Hochwacht steht die imposante Radarkuppel – auch Radom genannt – der Flugüberwachung Skyguide. Unter der Kuppel befindet sich eine En-Route-Radaranlage, die zur Streckenkontrolle und Flugsicherung dient.

Der nächste Wegabschnitt führt über eine breite Kiesstraße und ist eher unspektakulär. Am Punkt 792 sollte man unbedingt den Weg nach rechts wählen – und nicht, wie ich es tat, geradeaus weiterlaufen. Zwar sind die ersten Meter des geraden Wegs noch begehbar, doch bald verwandelt er sich in ein regelrechtes Schlammmeer. Vielleicht war das nur ein temporärer Zustand, aber meine Schuhe waren danach jedenfalls mit einer dicken Schlammschicht überzogen.

Glücklicherweise war der schlammige Abschnitt nicht besonders lang und mündete nach etwa einem Kilometer wieder in den normalen Wanderweg. Anschliessend führte der Weg stets am Waldrand entlang weiter in Richtung Osten. Zwischen den Bäumen hindurch konnte ich bereits einen ersten Blick auf das malerische Dörfchen Regensberg erhaschen.

Altstadt von Regensberg

Circa vier bis fünf Stunden habe ich für die Wanderung über den Lägern von Baden bis nach Regensberg benötigt. Doch bevor ich mit dem Bus nach Dielsdorf weiterfahre, lasse ich es mir nicht nehmen, die schmucke mittelalterliche Altstadt von Regensberg auf einem Rundgang zu erkunden. Am besten beginnt man mit dem Schlossturm, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.

Der Höhepunkt von Regensberg ist zweifellos der begehbare Schlossturm. Nachdem ich den Eintritt von 1 CHF bezahlt habe, führt mich eine steile Treppe nach oben. Das Innere des Turms beherbergt ein kleines Museum, das sich der Geschichte des Bauwerks widmet. Auf der obersten Etage erwartet mich eine Aussichtsplattform, die bei klarem Wetter einen beeindruckenden 360-Grad-Blick bietet – über weite Teile des Zürcher Unterlands und Oberlands bis hin zu den Alpen.

Weitere Impressionen

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FAQ zur Wanderung über den Lägern

  • Welchen Schwierigkeitsgrad hat die Wanderung über den Lägern?
    • Der grösste Teil des Weges bewegt sich im Schwierigkeitsgrad T1-T2. Einzig die kurze Gratpassage bewegt sich im Schwierigkeitsgrad T3.
  • Kann man die Wanderung das gesamte Jahr hindurch unternehmen?
    • Im Grund ja, der Weg sollte allerdings trocken und Schneefrei sein.

Mehr Informationen auf Websites & Blogs:

Stadt Baden

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