Das Berner Oberland mit der Regionen Lauterbrunnen und Grindelwald sind für uns schon seit langer Zeit ein beliebtes Ausflugsziel. Ob nun mit Freunden oder auch nur zu zweit in all den Jahren sind wir schon oft in dieser traumhaften Region unterwegs gewesen. Wir haben die bekannte Sommerwanderung von der Bergstation First zum Bachalpsee gemacht und wir haben zweimal die beeindruckenden Trümmelbachfälle am Ende des Lauterbrunnertals besucht.
An einem traumhaften Februar Wochenende 2019 wollten wir nun die Region das erste Mal im Winter erkunden. Dazu hatten wir im schönen Ort Wilderswil im Hotel Alpenblick ein Zimmer für das Wochenende gebucht. Am ersten Tag ging es nach Grindelwald und dort machten wir die Winterwanderung von der Bergstation First hoch hinauf aufs Faulhorn. Am zweiten Tag stand die Wanderung von der Grütschalp oberhalb von Lauterbrunnen nach Mürren auf dem Programm. Alles Weitere jetzt in unserem Beitrag.
Wann, Wo, Wie – kurz und knapp
- Wann: Ende Februar 2019
- Wo: Lauterbrunnen Grütschalp
- Wie: Auto, Bergbahn
- Übernachtung: Hotel Alpenblick Wilderswil
- Budget: 9 CHF pro Person Berg-/Talfahrt (Halbtax), 20 CHF Restaurant
- Highlights: Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau
- Schwierigkeit: sehr leicht
- Route: Grütschalp – Wildegg – Mürren – Wildegg – Grütschalp
- Kilometer: 10 km
- Höhendifferenz: 150 Meter
- Zeit Tour: 4 Stunden mit Pausen/Restaurant
Rückblick:
Unser Grindelwald & Lauterbrunnen Ausflug begann Samstagmorgens mit unserer Anreise nach Grindelwald von hier ging es mit der Bergbahn hinauf auf den First, wo wir eine sehr schöne aber auch lange Wanderung auf das Faulhorn machten. Viele Bilder und Eindrücke von unserer Tour findet, gibt es im Beitrag Winterwanderung auf das Faulhorn. Die Nacht verbrachten wir im Hotel & Restaurant Alpenblick in Wilderswil am Eingang zum Lütschinertal.
Lauterbrunnen:
Am zweiten Tag unseres Wochenendausflugs ging es am Morgen nach einem reichhaltigen Frühstück durch das Lütschinertal nach Lauterbrunnen. Nach unseren Erfahrungen am Vortag in Grindelwald wo bereits am frühen Morgen riesige Menschenmassen unterwegs waren und man fast keinen Parkplatz mehr fand, wollten wir heute früher vor Ort sein. In Lauterbrunnen gibt es neben dem grossen Parkhaus am Bahnhof, das hauptsächlich von Gästen die nach Wengen reisen, genutzt werden noch einige öffentliche Parkplätze, die über das gesamte Ortsgebiet verteilt sind. Trotz der grossen Anzahl kann es an Wochenenden oder in der Hochsaison auch mal knapp werden.
Von der Kirche ging es quer durchs Dorf zur Talstation der Seilbahn Lauterbrunnen-Grütschalp. Wir hatten das perfekte Timing, denn es hatte gerade noch genug freie Plätze in der Gondel, das auch wir noch mit kommen konnten. Unsere Tickets hatten wir bereits im Voraus bei den Jungfraubahnen gekauft. Wie am Tag zuvor bei der Bergbahn First hatten, wir wieder Probleme mit den Tickets durch die Kontrolle zu gehen denn auf den ausgedruckten Tickets ist ein QR-Code, der aber von den Lesegeräten nicht erkannt wurde. Man fragt sich, weshalb dann diese Art von Tickets überhaupt verkauft werden, wenn sich nicht funktionieren. Zum Glück hatte es sehr freundliche Mitarbeiter vor Ort die uns geholfen haben.
Die Bahn hinauf auf die Grütschalp war brechend voll. Was sofort auf viel war die grosse Anzahl an Englisch sprechenden Touristen, die zum Skifahren gekommen waren. Lauterbrunnen, Grindelwald und Umgebung sind seit je her ein beliebtes Wintergebiet für Englische und Amerikanische Gäste. Aber auch Asiatische Urlauber zum Beispiel aus China, Thailand, Korea und Indien sind mehr und mehr anzutreffen, wobei diese mehr in Grindelwald und Wengen unterwegs sind. Nach wenigen Minuten erreichten wir die Bergstation Grütschalp. Von hier hat man Anschluss an die Schmalspurbahn Grütschalp-Mürren, die direkt an der Bergstation liegt.
Grütschalp:
Die meisten Besucher an diesem morgen waren Skifahrer die weiter mit der Schmalspurbahn zu den Skigebieten Winteregg und Mürren fuhren. Für uns ging es hinter dem Bahnhof über die Gleisanlage hinweg zum Startpunkt unserer Wanderung. Leicht ansteigend ging es oberhalb der Bahnlinie Richtung Süden. Schon am Anfang hat man einen tollen Ausblick auf das gegenüberliegende Wengen und den Eiger mit seiner berühmten Nordwand.
Der Weg ist geräumt und bestens Markiert man kann sich also nicht verlaufen. Man sollte, aber stets aufpassen da gerade am morgen noch einige Stellen sehr Glatt sein können. Und durch die herrliche Aussicht, die man immer auf dem Weg hat, kann man schnell mal unaufmerksam werden.
Entlang der Bahnstrecke:
Kurz nach der Bahnstation geht es in ein erstes Waldstück hinein, hier merkt man noch den grossen Temperatur unterschied zwischen sonnigen und schattigen Bereichen. Der Wanderweg verläuft stets etwas oberhalb der Bahnstrecke und immer wieder kann man die Eisenbahn beim vorbei fahren bestaunen. Hier ergeben sich mit Glück und Geduld tolle Fotomotive mit den Berggipfeln im Hintergrund.
Am Morgen ist der Blick in Richtung Eiger, Mönch und Jungfrau durch das direkte Gegenlicht noch nicht ganz so interessant man sollte sich auf die gegenüber liegende Seite konzentrieren, die nicht weniger Reizvoll ist, hier sind das Wyssbirg und Bieterhorn-Schwarzbirg besonders schön. Immer wieder passiert man Holzhäuser oder Hütten, die vom Schnee fast Komplett eingeschneit sind oder wo die Schneemassen sich langsam durch die Sonnenstrahlung von den Dächern abwärts bewegen. Man fragt sich, wie überhaupt diese Holzhäuser die Schneemengen tragen können, die auf den Dächern liegen.
Auf offenem Weg an der Sonne wird es nun wärmer und wärmer die Jacke und Pullover sind schnell abgelegt. In regelmässigen Abständen kommt die Bahn den Wanderweg entlang gefahren. Kurz vor der Haltestelle Winteregg geht der Weg nun direkt an den Gleisen entlang. Die Bahn ist auf der Fahrt Richtung Mürren immer gut gefühlt denn die meisten Passagiere sind Skifahrer und an der Station Winteregg hat es einen Sessellift hoch auf die Pisten.
Alle Wanderer müssen hier kurz die Piste queren. Hinter der Liftstation geht der Weg weiter Richtung Mürren. In den Schneefeldern neben dem Wegesrand haben viele Fussgänger Nachrichten im Schnee hinterlassen und auch wir versuchen uns darin.
Es geht nun wieder leicht Bergauf und entlang eines Waldes hier liegt der Weg im Schattenbereich und teils ist es dadurch sehr rutschig. Nach einer langen Kurve geht, sind wir wieder direkt an den Gleisen und diesen folgen wir nun weiter bis nach Mürren hinein. Die warmen Sonnenstrahlen haben uns wieder und an einer Bank lassen wir uns nieder und geniessen das herrliche Wetter.
Bis zum Vormittag waren nur wenige andere Wanderer unterwegs aber jetzt zur Mittagszeit werden es mehr und mehr, die meisten starten in Mürren selber und gehen den entgegengesetzten Weg Richtung Grütschalp.
Mürren:
Nach rund 1 1/2 Stunden haben wir den Ortseingang von Mürren erreicht sicherlich hätte man die 4 Kilometer auch schneller bewältigen können. Aber wieder und wieder wurden wir von der tollen Aussicht und dem dazugehörigen Fotos aufgehalten.
Als Erstes erreichen wir den Bahnhof von Mürren. Hier hat man eigentlich das Gefühl in einem ganz normalen Ort zu sein und der Bahnhof ist ein Bahnhof wie viele andere in der Schweiz. Aber der Schein Trübt denn die Bahnlinie Grütschalp-Mürren hat keine Verbindung zum normalen Schienennetz in der Schweiz. Nur über die Seilbahnen Stechelberg-Mürren oder Lauterbrunnen-Grütschalp kommt man hinauf nach Mürren.
Einige Fakten und Eckpunkte zum Ort Mürren:
- ist die höchste Dauersiedlung im Kanton Bern
- liegt 1650 Meter über dem Meer
- um 1300 wird Mürren und das Lauterbrunnertal von Walsern aus dem Wallis besiedelt
- um 1850 des Sommertourismus in Mürren
Von Bahnhof, wo bereits die ersten Hotels und Guesthouser liegen geht es weiter der Strasse entlang nach wenigen Meter in einer Kurve hatte es viele Menschen, die sich für Selfies in Pose schmissen. An diesem Punkt hat man im Hintergrund sehr schön Eiger, Mönch und Jungfrau liegen, weshalb hier auch alle am Fotografieren waren.
Weiter der Strasse mit imposantem Anblick entlang kommen wir an vielen Restaurants und Souvenirshops vorbei. Im Ort sind die Touristen wild gemischt japanisch, chinesische Gäste, zwischen indische Gruppen und auch englische und amerikanische Touristen bevölkern die Strasse und erfreuen sich auf der einen Seite am herrlichen Wetter und an der tollen Aussicht.
Am Ende des Dorfes an der Berg bzw. Mittelstation der Schilthornbahn machen wir kehrt und der Weg geht zurück in Richtung Mürren Bahnhof und weiter zur Grütschalp. Da wir aber noch Zeit hatten liessen wir und die Chance nicht entgehen und suchten uns eine schöne Terrassen eines Restaurants mit Blick auf die gegenüberliegenden Gipfel aus.
Eiger, Mönch und Jungfrau:
Diese drei Gipfel sind wohl einer der Hauptanziehungspunkte in der Region um Grindelwald und Lauterbrunnen. Zusammen zählen sie zu den bekanntesten Berge des gesamten Alpenraums. Besonders die Eigernordwand die fast 3000 Meter über dem Tal bei Grindelwald empor ragt, ist seit je her von Geschichten und Mythen umgeben.
Durch den Bau der Jungfraubahn mit ihren Haltestellen in mitten des Berges ist die Region endgültig er der Hotspots in der Schweiz geworden, insbesondere für ausländische Touristen. Unter dem Motto Top of Europe wird Eiger, Mönch und Jungfrau Region Weltweit vermarktet.
Durch den Sonnenstand verändert sich der Anblick auf Eiger, Mönch und Jungfrau Stündlich am Anfang unsere Wanderung hatten wir noch direktes Gegenlicht und vom Fotos machen in diese Richtung konnte so gut wie keine Rede sein. Nun am Frühen Nachmittag ist die Sonne soweit westlich weg gezogen das die östliche Partie von Eiger, Mönch und Jungfrau schon sehr schön ausgeleuchtet ist. Pech für uns ist das wir leider noch eine lange Rückfahrt haben und wir nicht die Zeit haben noch länger zu warten bis die Sonne wirklich den gesamten Bereich ins beste Licht rückt.
Trotz allem können wir bereits sehr schöne Bilder und Panoramaaufnahmen machen. Nun kann man auch sehr schön die einzelnen Gletscher erkennen die auf der Ostseite liegen so Eigergletscher der Guggigletscher oder der Giesengletscher. Und selbst die Eisenbahn konnten wir mit auf Foto bekommen.
Rückweg:
Zurück am Bahnhof Mürren gehen wir auf dem selben Weg wie am Morgen zurück in Richtung Grütschalp. Nun sind wir nicht mehr allein unterwegs kleine und grössere Gruppen folgen uns oder kommen uns entgegen. Wer des Laufens Müde ist, kann natürlich auch die Eisenbahn zurück zur Grütschalp nehmen oder nur eine Teilstrecke mit der Bahn fahren. Sehr zu empfehlen sind die vielen Sitzbänken entlang des Wanderweges, hier lohnt es sich mehrere Pausen einzulegen und einfach den Panoramablick zu geniessen, der Wort wörtlich vor den Füssen liegt.
Obwohl man meinen könnte auf dem Hinweg bereits alles gesehen zu haben wirkt nur durch den veränderten Sonnenstand alles anders. So hat man fast das Gefühl einen anderen Weg zu laufen als zuvor. Nach circa fünf Stunden kommen wir an unserem Ausgangspunkt der Bergstation Grütschalp an von wo es wieder nach Lauterbrunnen geht.
Fazit:
Unser zweitägiger Ausflug in die Region Grindelwald/Lauterbrunnen ein schönes, spannendes aber auch anstrengendes Wochenende. Die Tour Grütschalp nach Mürren und zurück war im Vergleich zur Tour am ersten Tag eine wohltuende Entspannung. Der Weg hat kaum Höhenmeter und ist für klein und gross bestens geeignet. Das Panorama während der Wanderung ist gelinde gesagt spektakulär. Da Mürren nicht unbedingt zu den günstigsten Orten gehört sollte man sich Verpflegung selber mit nehmen somit bleiben nur die kosten für die Seilbahn und Parkplatz damit ist die Wanderung auch für den Schmalen Geldbeutel eine gute Sache. Wer Zeit hat, sollte die Wanderung am Nachmittag beginnen, da hat man die beste Sicht auf das drei Gestirn Eiger, Mönch und Jungfrau. Ansonsten Fotoapparat nicht vergessen und einfach geniessen.
Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so zum Beispiel die 5-Seen-Wanderung auf dem Pizol oder die Tour auf den Vilan im Rätikon/Graubünden.
Kennt auch ihr die Winterwanderung von der Grütschalp nach Mürren oder wisst andere schöne Touren, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.
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