Wanderung Furkapass Rhonegletscher

Abwechslungsreiche Wanderung vom Furkapass zum Rhonegletscher

Der Rhonegletscher ist der am einfachsten zu erreichende Gletscher in der Schweiz. Mehrmals pro Jahr schauen wir statten wir der Gletscherzunge einen Besuch ab, um zu schauen, was sich verändert hat. Das gleiche Prozedere machen wir bereits seit 2017 am Gletschersee am Klausenpass, wo wir seit ebenfalls mehrmals im Jahr vorbeischauen. Normalerweise fahren wir direkt zum Eingang des Gletscherbazars gegenüber dem bekannten Hotel Belvedere und laufen von dort weiter zu den verschiedenen Aussichtspunkten. Doch dieses Mal wollten wir das ganze mit einer leichten und zugleich Aussichtsreichen Wanderung kombinieren. Von der Furkapasshöhe wo gleichzeitig die Grenze zwischen den Kantonen Wallis und Uri verläuft, haben wir uns auf den Weg gemacht um den Rhonegletscher und seine Gletschergrotte zu besuchen.

Unser Fazit zur Wanderung am Furkapass gleich am Anfang

Vor dem eigentlichen Beitrag möchten wir dir gleich am Anfang unser Fazit mitteilen. Die Wanderung entlang der Passstrasse ist einfach und sollte keinerlei Schwierigkeiten mit sich bringen. Die meisten Höhenmeter macht man beim Ab- und Aufstieg zum Gletscherbazar und der Eisgrotte. Ansonsten ist der Höhenanstieg moderat und stets angenehm. Das Highlight ist neben der herrlichen Aussicht natürlich der Rhonegletscher. Trotz seines massiven Rückgangs in den vergangenen Jahren ist der Anblick mehr als nur imposant. Der Gletscherlehrpfad ist interessant gestaltet und bietet auf verschiedenen Informationstafeln mehr Einblick in die Geschichte und Glaziologie. Ob sich der Besuch der Eisgrotte lohnt, ist schwierig zu beantworten. Von der Schönheit der einstigen Höhle ist heute nicht viel übrig geblieben, aber auf der anderen Seite zeigt sie damit auch die fragile Vergänglichkeit unserer Gletscherwelt, die durch den Menschen zerstört wird.

Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so insbesondere die Wanderung im Val d’Hérens oder die Wanderung über den Seedamm in Pfäffikon SZ.

Kennt auch ihr den Furkapass oder wisst andere schöne Orte oder Städte, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.

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Wann, Wo, Wie – Alle Fakten kurz und knapp

  • Tour gemacht: August 2024
  • Beste Wanderzeit: Sommer und Herbst
  • Wo: Furkapass im Kanton Wallis/Uri
  • Streckenlänge ⇐⇒: 9 km
  • Höhendifferenz Auf/Ab: ⇑ 523 ⇓ 523 Meter
  • Dauer: 3–4 Stunden
  • Schwierigkeit: leicht
  • Familienfaktor: gross
  • Kinderwagentauglichkeit: nein
  • Karte: GPX Koordinaten Download
  • Übernachtung: keine
  • Verpflegung: aus dem Rucksack
  • Ausrüstung: Kamera und Drohne
  • Erreichbarkeit: mit Bus und Bahn und mit dem Auto
  • Budget: keins
  • Highlights: Berglandschaft, Rhonegletscher, Festungsanlagen
  • Route: Furkapasshöhe – Galestafel – Rhonegletscher – Galestafel – Furkapasshöhe
  • Was machen: Wandern, Sonnenaufgang- und Sonnenuntergang geniessen

Streckeninfo / Karte / Höhenprofil

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Anreise zum Furkapass

Der Furkapass verbindet das Oberwallis im mit dem Urserental im Kanton Uri. Erbaut wurde die Strasse 1866 und zog vom ersten Tag an Touristen in die beeindruckende Bergregion rund um den Rhonegletscher. Die Passhöhe liegt auf 2429 Metern über dem Meer. Während der Sommermonate ist der Pass ein sehr beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Velo-, Motorrad- und Autofahrer.

Öffentlichen Verkehr

Der Furkapass sowie die Gletschergrotte ist mit dem Postauto Linie 681 (Andermatt – Oberwald) erreichbar: Fahrplan Postbus

Auto & E-Auto

Den Furkapass erreicht man aus der Region St. Gallen und Zürich über die A2 bis zur Ausfahrt Göschenen und danach weiter über Andermatt und Realp. Von Bern aus geht es über Meiringen und den Grimselpass bis nach Gletsch, wo der Furkapass beginnt. Wer aus der Region Genf kommt, nutzt die A9 bis Brig und weiter durch das Oberwallis bis zum Furkapass. Insbesondere an Wochenenden herrscht sehr viel Verkehr auf den Zugringerstrecken und den Passstrassen.

Parkplätze

Parkmöglichkeiten findet man am Haupteingang zur Gletscherwelt sowie entlang des Furkapass beim geschlossenen Hotel Belvedere. Zu den Stosszeiten an Wochenende können die Parkplätze schnell knapp werden. Als Alternative bietet sich an den Pass weiter in Richtung Rehalp zu fahren, hier findet man entlang der Passstrasse weitere Parkplätze.

Ausgangspunkt der Wanderung, die Furkapasshöhe

Früh am Morgen erreichen wir die Passhöhe des Furkapass. Der Parkplatz beiderseits der Strasse ist bereits gut gefüllt durch Dutzende Camper in allen Grössenordnungen. Hinter dem Parkplatz auf der Freifläche, wo heute eine Kunstfigur aus Backsteinen (von Per Kirkeby, 1986) steht, befand sich bis 1985 das Hotel Furka. Im August 1868 übernachtete Queen Victoria im Hotel Furka, während ihres viertägigen Aufenthaltes erkundete sie die Region um den Pass. Vom einstigen Hotel ist heute nichts mehr zu sehen, nur noch eine Stützmauer ist übrig geblieben.

Während der Wochenenden und insbesondere in den Ferienwochen ist am Furkapass immer sehr viel los, allein ist man in dieser Zeit eigentlich nie. Wer es ruhiger mag, sollte deshalb im Herbst kommen, dann kann man auch mal allein vor Ort sein.

Laut dem Schild vor Ort befinden wir uns auf 2436 Metern über dem Meer, doch laut Swiss Topo sind wir nur auf 2429 Metern Höhe. Diese Diskrepanz rührt daher, dass sich das Hinweisschild auf die Höhenangaben der Siegfriedkarte bezieht, die zwischen 1870 und 1926 erstellt wurde.

Unsere Wanderung entlang des Furkapass beginnt seitlich des alten Gebäudes, das einst eine Auto-Garage beherbergte und als Unterkunft für die Armee diente. Hier wählen wir den Weg in Richtung Westen, in östliche Richtung geht es hingegen zum Hotel Furkablick und hinauf zur Sidelenhütte. Auf den ersten Metern müssen wir einige Höhenmeter überwinden, was aber keinerlei Schwierigkeiten bereitet. Dadurch wird der Lärm der Passstrasse weniger, was ein grosser Vorteil ist. Anschliessend verläuft der Wanderweg rund 70 bis 90 Meter oberhalb der Furkastrasse in Richtung Galestafel und dem Rhonegletscher.

Direkt vor uns am Horizont erhebt sich majestätisch das 4274 Meter Hohe Finsteraarhorn, mit seiner dunklen Bergflanke wird es seinem Namen mehr als gerecht. Flankiert wird der 4000er vom Oberaarhorn (3629 Meter) und dem Agassizhorn (3953 Meter). Unterhalb der zahlreichen Gipfel liegt deutlich erkennbar die im Zickzack verlaufende Grimselpassstrasse.

Nach einer halben Stunden entdecken wir vor uns in einiger Entfernung eine getarnte Bunkeranlage, die sich fast perfekt in die Landschaft fügt, nur die Schiessscharte verrät, dass sich hier etwas versteckt. Es handelt sich dabei um einen Lmg-Bunker am Zugangsweg zum A8605 Artilleriewerk Galenhütten, das wir auf dem Rückweg noch genauer anschauen werden.

Kurze Zeit später passieren wir die Bergflanke des Chli Furkahorn (3026 Meter) weit unter uns liegen die 90 Grad Kehren des Furkapass, die sich hinab in Richtung Gletsch winden.

Ausblick auf den Rhonegletscher

Hinter einer Kurve können wir endlich den Rhonegletscher erblicken, zwar nur den oberen Teil, aber immerhin. Die Sonne steht noch zu tief, sodass grosse Teile des Gletschers im Schatten liegen. Der Wanderweg führt über mehrere Kehren abwärts in Richtung Passstrasse.

Je weiter wir abwärts laufen, desto besser können wir den gesamten Gletscher überblicken. Etwas abseits des Weges lassen wir uns zu einer längeren Frühstückspause nieder. Wir sind neugierig, wie sehr sich der Gletscher seit unserem letzten Besuch im September 2023 während unserer Wanderung vom Grimselpass zum Rhonegletscher verändert hat.

Am auffälligsten ist die Tatsache, dass der Einsturztrichter, der sich im Juli 2023 gebildet hatte, nur noch im Ansatz zu erkennen ist. Das Eis ist so weit abgeschmolzen oder abgebrochen, das von dem Einsturzloch nur noch die Hälfte vorhanden ist, so merklich war der Gletscherrückgang. 

Möchtest du mehr über den Rhonegletscher erfahren? Dann schau dir unsere Seite mit allem Wissenswerten zum Rhonegletscher an.

Unsere Drohne haben wir natürlich auch im Gepäck und lassen sie über den Gletscher fliegen, insbesondere die Spaltenzonen liegen dabei in unserem Fokus.

Nach rund einer Stunde Pause steigen wir weiter den Wanderweg abwärts zum Furkapass und zum Gletscherbazar. Am Parkplatz beim berühmten Hotel Belvedere herrscht bereits emsiges Treiben. Das geschlossene Hotel dient als Foto- und Filmkulisse für Autos, Motorräder und Velos. An den Kennzeichen ist zuerkennen, dass die Leute aus ganz Europa hierher zum Furkapass kommen.

Wir beschliessen wieder einmal die Eisgrotte zu besuchen oder das, was von ihr übrig ist. 9 CHF kostet der Eintritt pro Erwachsener, über den Gletscherlehrpfad geht es zur Eisgrotte. Was sofort auffällt, ist, dass der Weg an einigen Stellen erneuert und ausgebessert wurde. In den vergangenen Jahren stand die Betreiberfamilie immer wieder in der Kritik, zum einen wegen ihres Umgangs mit den kaputten Abdeckplanen und zum anderen wegen der Preisgestaltung.

Öffnungszeiten 2024

Der Furkapass ist je nach Schneeverhältnissen ab Mitte Juni bis Ende Oktober geöffnet. Während dieser Zeit kann man die Eisgrotte besuchen.

  • Montag bis Freitag: 10–18 Uhr (letzter Eintritt 17:30 Uhr)
  • Samstag/Sonntag: 9:30-19 Uhr (letzter Eintritt 18:30 Uhr)

Eisgrotte

Die Gletschergrotte befindet sich nur wenige Minuten vom Eingang entfernt. Mittlerweile hat sich der Gletscher so weit zurückgezogen, dass die Eisgrotte in einem Stück Toteis liegt, das bedeutet, das Eis hat keinen Kontakt mehr zum Gletscher.

Über einen Holzsteg geht es zum Eingang der Grotte, hier sorgen Metallstützen dafür, dass die Höhle nicht zusammenbricht. Es ist ein trauriger Anblick, den einen hier erwartet. Erst hinter der ersten Kurve schimmert stellenweise das typische Blau des Gletschereises. Zwei Arbeiter sind dabei, einen neuen Gang ins Eis zu schneiden. Hier kann man gut erkennen wir Massiv das Gletschereis an manchen Stellen immer noch ist.

Der Weg führt noch einige Meter tiefer in die Grotte hinein und endet in einem Raum, wo die letzte Informationstafel des Gletscherlehrpfads steht. Insgesamt ist die Eisgrotte rund 60–70 Meter lang, von ihrer einstigen Pracht ist nicht mehr viel übrig geblieben. Vermutlich wird es das letzte Jahr gewesen sein, wo die Höhle in diesem Teil geschlagen wird. Rund 100 Meter weiter in Richtung Gletscher wurde das nächste Stück Gletschereis mit Vliesplanen abgedeckt, hier wird wohl im nächsten Jahr die Gletscherhöhle neu entstehen.

Über den Gletscherlehrpfad geht es zurück zum Ausgang. Was uns auffällt, ist die Tatsache, dass nur wenige den Eintritt bezahlen, um den Gletscher zu sehen, die meisten begnügen sich damit, Fotos vom Hotel Belvedere und der Passstrasse zu machen. Gelegentlich kommt eine Gruppe von Touristen und läuft zum Gletscher hinab.

Auf dem Wanderweg, den wir am Morgen gekommen sind, steigen wir nun wieder aufwärts. Hier kommen uns immer wieder Leute, entgegen, die vermutlich einen Teil des Vier-Quellen-Weges laufen und der hier am Gletscher entlangführt.

Wieder suchen wir uns im Gelände einen ruhigen Platz und fangen mit unsere Kamera und Drohne weitere Details des Rhonegletscher ein. In dem teils steilen Gelände turnen immer wieder Leute herum, die einen spektakulären Ausblick suchen, für ihre Instagram Fotos. Für das scheinbar perfekte Foto wird jedes Risiko in Kauf genommen.

A8605 Artilleriewerk Galenhütten

Am Nachmittag brechen wir langsam auf, um den Rückweg zur Passhöhe in Angriff zunehmen. Wir folgen den Weiss-Rot-Weissen Markierungen und innerhalb kurzer Zeit erreichen wir das anfangs erwähnte Artilleriewerk Galenhütten (A8605), das über den Furkapass thront. 1889 wurde mit dem Bau begonnen und schon 1894 konnte die Anlage der Armee übergeben werden. Bewaffnet war das Artilleriewerk Galenhütten mit zwei 12 cm Kanonen und einer 8,4 cm Panzerhaubitze, diese sollte im Kriegsfall Angreifer, die vom Oberwallis aus gegen Furka und Grimsel vorgingen, bekämpfen. Heutzutage wird das Artilleriewerk Gott sei Dank nicht mehr genutzt.

Einige Meter weiter stehen mehrere Gebäude, die als Unterkünfte für die Soldaten dienten, heute aber nicht mehr genutzt werden. An dieser Stelle kann man dem Wanderweg folgen und auf dem gleichen Weg zurück zur Passhöhe laufen oder man folgt der Fahrstrasse bis zum Pass und läuft hier zur Passhöhe zurück. Wir nehmen den Wanderweg, da uns die Passstrasse zu laut ist. Wieder kommen wir an dem LMG Bunker vorbei, von hier geht es mit leichter Steigung in Richtung Passhöhe.

Während der gesamten Wanderung sollte der Blick nicht nur auf die wunderschöne Berg- und Gletscherlandschaft liegen, sondern auch für die faszinierende Pflanzenwelt, die vor den eigenen Füssen liegt.

Am frühen Nachmittag erreichen wir wieder die Passhöhe des Furkapass. Der Parkplatz ist weiterhin gut gefüllt, doch statt Campern sind es nun Auto und Motorradfahrer, die hier einen Zwischenstopp einlegen. Zahlreicher Touristen sitzen in den Wiesen und bestaunen die Berglandschaft. Hier endet unsere kurze Wanderung entlang des Furkapass zum Rhonegletscher.

HALT, nicht so schnell!!!

Noch mehr Ideen und Tipps zu Ausflugsideen und Wanderungen in den Kantonen Uri und Wallis

Webcams in der Region des Furkapass

Webcam in Gletsch

Webcam Tiefenbach

FAQ zur Wanderung entlang des Furkapass

  • Ist die Wanderung schwierig?
    • Die Wanderung würden wir als leicht einstufen.
  • Kann man auch vom Parkplatz des Rhonegletschers starten?
    • Diese Möglichkeit gibt es auch, allerdings ist der Parkplatz an Wochenenden teils stark frequentiert.

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