Fridolinshütte Tödi

Wanderung zur Fridolinshütte am mächtigen Tödi

Seit vielen Jahren steht die Wanderung zur Fridolinshütte auf unserer To-do-Liste, nach einer gefühlten Ewigkeit haben wir die Wanderung nun endlich in Angriff genommen. Die Fridolinshütte steht unterhalb des mächtigen Tödi (3612 Meter) der für uns eine besondere Bedeutung hat. Die Glarneralpen fristen ein eher unauffälliges dasein im Verhältnis zu den anderen Gebirgszügen in der Schweiz, sie sind weder sonderlich hoch noch tief. Trotzdem sollte man ihre Bedeutung nicht unterschätzen. Allzu grosse Besuchermagneten oder Touristische Highlight mag man vergebens suchen doch genau das macht auch wieder den Reiz des Glarnerlands und seiner Berggipfel aus. Klein aber fein könnte man treffend in diesem Falle sagen.

Wann, Wo, Wie – kurz und knapp

  • Wann: Hochsommer-Herbst
  • Tour gemacht: Juli 2023
  • Wo: Linthal im Kanton Glarus
  • Kilometer: 12 km Hintersand – Fridolinshütte
  • Höhendifferenz Auf/Ab: 1120⇑ 1120⇓
  • Dauer: 8 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel T2
  • Beste Zeit: ab Juli
  • Karte:
  • Übernachtung: Fridolinshütte
  • Verpflegung: Fridolinshütte
  • Ausrüstung: Wanderstöcke, Getränke, Kamera
  • Budget: 73 CHF Hütte (SAC Mitglied) 30 CHF Alptaxi pro Weg
  • Highlights: Blick auf den Tödi und den Bifertenfirn
  • Route: Hintersand – Fridolinshütte – Ochsenstock – Obersand – Hintersand

Streckeninfo / Karte / Höhenprofil

Wanderung zur Fridolinshütte

Vorbereitung 

Die Route, die wir hier vorstellen wird, ist die Rundwanderung zur Fridolinshütte, die meisten Wanderer hingegen sind zwischen der Fridolinshütte und der Claridenhütte unterwegs.

Anforderungen

Die Rundwanderung hat den Schwierigkeitsgrad T2. Zwischen Ober Sand und Ochsenstock gibt es vier kleine Passagen, die mit Ketten gesichert sind, aber keine Schwierigkeiten bereiten. Kondition für die rund 1200 Höhenmeter sollte man mitbringen.

Ausrüstung und Verpflegung

Wanderstöcke sind auf dieser Wanderung sehr hilfreich, besonders beim Abstieg von Ober Sand nach Hinter Sand. Besonders wichtig ist es ausreichend Getränke mit sich zu führen, besonders an heissen Sommertagen. An der Fridolinshütte sowie an einem Brunnen bei Ober Sand kann man Trinkwasser auffüllen. Kleine Snacks für unterwegs sind ebenfalls sinnvoll.

Wetter

Bei dieser Tour ist es wichtig vor und während der Wanderung das Wetter im Auge zu behalten. Hilfreich sind Wetterapps, wie zum Beispiel Meteo Schweiz.

Routenauswahl

Die Wanderung zur Fridolinshütte kann mit anderen Berghütten in der Region kombiniert werden. Am beliebtesten ist die Strecke zwischen Claridenhütte und Fridolinshütte. Hier einige wenige Beispiele:

  • Wanderung Tierfehd – Fridolinshütte (9,5 km ⇑1300 ⇓90) – Claridenhütte (7 km ⇑890 ⇓550) – Fisetenpass (6,5 km ⇑260 ⇓700)
  • Wanderung Tierfehd – Fridolinshütte (9,5 km ⇑1300 ⇓90) – Tödi (⇑1600)
  • Wanderung Tierfehd – Fridolinshütte (9,5 km ⇑1300 ⇓90) – Planurahütte (9 km ⇑1300 ⇓450) – Hüfihütte

Unterkünfte

Die Wanderung zur Fridolinshütte ist an einem Tag machbar. Allerdings sollte man die Chance nutzen, in dieser wundervollen Bergwelt mindestens eine Nacht zu verbringen. Weitere Hütte in der Region sind die Claridenhütte oder die Planurahütte.

Wer eine lange Anreise nach Linthal oder Tierfehd hat und erst zur späten Stunde vor Ort sein kann, dem empfehlen wir im Hotel Tödi zu übernachten und am nächsten Morgen mit der Wanderung zu starten.

Zimmer Fridolinshütte

Anreise nach Linthal/Tierfehd

Ausgangspunkt für die Wanderung hinauf zur Fridolinshütte ist Tierfehd südlich von Linthal. Von hier läuft man die gesamte Strecke zur Hütte oder kürzt den Weg mit dem Alptaxi bis nach Hinter Sand ab.

Öffentlichen Verkehr

Mit dem öffentlichen Verkehr geht es mit der S25 über Zürich, Ziegelbrücke und Glarus im Stundentakt bis zum Bahnhof Linthal. Ab hier geht es zu Fuss oder mit dem Alptaxi zur Fridolinshütte.

Auto & E-Auto

Von der Autobahnausfahrt Niederurnen auf der A3 sind es 33 km (45 Minuten) bis nach Tierfehd. Es gibt drei grosse Parkplätze, die kostenlos genutzt werden können.

Alptaxi

Um die Wanderung am Anfang etwas zu verkürzen, gibt es die Möglichkeit das Alptaxi Vollenweider für 30 CHF pro Person in Anspruch zu nehmen. Von Linthal oder Tierfehd aus fährt das Taxi nach Reservation nach Hintersand. Somit verkürzt sich die Wanderung um rund 1 1⁄2 Stunden sowie um 500 Höhenmeter. Auf dem Rückweg kann man ebenfalls das Alptaxi nutzen, es ist möglich auf dem Rückweg auch spontan das Taxi zu nehmen, wenn man es vor Ort antrifft und es Platz hat, ansonsten vorher telefonisch zu reservieren.

Wanderung zur Fridolinshütte

Unsere Wanderung startet am Parkplatz in Tierfehd, hier holt uns das Alptaxi pünktlich um 8:30 Uhr ab. In gut 20 Minuten erreichen wir Hinter Sand. Die Strecke entlang der trögen Schotterpiste zeigt sich recht abwechslungsreich, am Anfang dominiert Wald die Strecke, das Highlight ist sicherlich die Linthschlucht und die beiden übereinanderliegenden Pantenbrücken von 1854 und 1902. Das Kulturdenkmal haben wir uns auf dem Rückweg von unserer Wanderungen, wo wir die gesamte Strecke zurückgelaufen sind, genauer angeschaut. Wir sind froh, dass wir diesen Abschnitt mit dem Taxi zurücklegen konnten.

Parkplatz Tierfehd

Das Alptaxi hält oberhalb des Stausees an einer Parkbucht, hier beginnt der Wanderweg hinauf zur Fridolinshütte. Da wir uns für den Aufstieg über Tänntiwang entschieden haben, nehmen wir den Weg in Richtung des Bauernhofes, hinter dem Gehöft geht es gleich ordentlich aufwärts. Mit Aufwärmen ist hier nichts. Der Weg zeigt einem gleich, was man für die nächsten Stunden erwarten kann.

Wer über Ober Sand zur Fridolinshütte aufsteigen möchte, wählt den rechten Weg in Richtung Stausee und dem neuen Serpentinenweg.

Wegweiser Fridolinshütte
Wanderweg Hinter Sand

Im Zickzack schlängelt sich der Weg in die Höhe empor, schnell sind die ersten 100 Höhenmeter überwunden, dabei passieren wir mehrmals Weidezäune. Der Weg zeigt sich recht abwechslungsreich. Anfangs geht es über Weideland, bevor wir ein dichtes Waldstück passieren. Dahinter entdeckt man an zahlreichen Felsen Spuren des Gletschers, der hier einst entlang floss. Das Gestein hat den charakteristisch Rundschliff, weshalb man erkennen kann in welche Richtung das Eis vor langer Zeit strömte.

Wanderweg Fridonlinshütte
Wanderweg Fridonlinshütte
Wanderweg Fridonlinshütte

Entlang des Bifertenbach

Über eine winzige Brücke queren wir den Bifertenbach der vom gleichnamigen Bifertengletscher stammt. Vor uns erhebt sich majestätisch der Ochsenstock (2260 Meter) den wir morgen auf dem Rückweg passieren werden. Hinter dem Bifertenbach beginnt die Schwemmebene Tänntiwang. Hier lässt sich hervorragend die Entwicklung eines Gletschervorfeldes bestaunen.

Wanderweg Fridonlinshütte
Brücke Bifertenbach
Gletschervorfeld Fridolinshütte

Das Ende des Tals wird durch die markante Geländekante dominiert, diese ist gezeichnet durch den Bifertengletscher der hier einst entlang floss. Alle Felsen wurden durch die immense Kraft des Eises abgeschliffen. Dasselbe Phänomen lässt sich auch rechts und links an den Talhängen hervorragend erkennen. In der Mitte des Tals hat er Gletscher aus Sedimenten kleine Hügel (Drumlins) angehäuft, die heute von Schafen bewohnt werden.

Gletschervorfeld Bifertenbach Tänntiwang
Gletschervorfeld Bifertenbach

Aufstieg Tänntiwang

Entlang dieser Drumlins führt uns unser Weg in Richtung Fridolinshütte. Hier beginnt der nächste Aufstieg auf unserer Tour, auf dem Kamm einer Seitenmoräne geht es stetig aufwärts, nachdem wir den Bifertenbach gequert haben, verläuft der Weg in Richtung Ochsenstock. Diese Passage ist die steilste auf dem gesamten Weg, bereitet aber keinerlei Probleme, da der Weg perfekt angelegt ist. Kleine Pause lohnen nicht nur, um durchzuatmen, sondern auch um die herrliche Aussicht zu geniessen.

Aufstieg Fridolinshütte Tänntiwang
Blick Tänntiwang
Aufstieg Fridolinshütte Tänntiwang

Kurz bevor der Pfad zu einer Felsstufe führt, taucht der Tödi im Blickfeld auf, hier erkennt man zum ersten Mal sehr deutlich das gelbe Felsband, das unterhalb der Gipfel liegt. Die besagte Felsstufe ist schnell überwunden, der Weg flacht nun ab und auf einer Anhöhe können wir die Fridolinshütte erblicken.

Erste Blick auf Tödi
Tödi im Glarnerland
Tödi und Gelbesband

Letztes winziges Hindernis zwischen uns und der Fridolinshütte ist ein weiteres Mal der Bifertenbach den wir über einen kleinen Steg queren können, dann folgt der letzte kleine Anstieg und wir stehen endlich nach rund 3 Stunden zur Mittagszeit vor der Hütte. Die meisten Gäste kommen erst am Nachmittag oder frühen Abend zur Hütte, weshalb wir allein vor Ort sind.

Fridolinshütte
Bach Fridolinshütte
Fridolinshütte

Die Fridolinshütte

Auf 2111 Meter steht die Fridolinshütte des SAC der Sektion Tödi. 1920 wurde die heutige Hütte mit 55 Schlafplätzen in 3 Zimmern erbaut. Zwischen April und Oktober ist die Hütte bewartet ausserhalb dieser Zeit ist die Winterhütte geöffnet.

Wie auf allen Hütten wird, Gastfreundschaft grossgeschrieben bereits der Empfang ist herzlich und freundlich. Viele Besucher nutzen die Fridolinshütte als Ausgangspunkt für die Tödi Besteigung. Eine weitere äusserst beliebte Wanderung ist das Hüttentrekking zwischen der Fridolinshütte und der Claridenhütte.

Wichtige Punkte zur Fridolinshütte:

  • Nur Barzahlung möglich
  • Keine Übernachtung ohne Reservation
  • Abendessen für alle um 18:15 Uhr
  • Hüttenschlafsack ist obligatorisch.
  • Abfall wieder mit ins Tal nehmen
Winterhütte Fridolinshütte
Wegweiser Fridolinshütte
Fridolinshütte SAC Sektion Tödi

Wenige Meter von der Fridolinshütte entfernt liegt der winzige See, der Hütte. Hier kann man nach einer anstrengenden Tour ein kühles Bad nehmen oder mit einem klitzekleinen Boot eine Rundfahrt unternehmen. Wem das zu viel Aktion ist, kann sich auch einfach mit einem erfrischenden Getränk ans Ufer setzen und die Aussicht geniessen.

Boot Fridolinshütte
See Fridolinshütte

Blick auf den Bifertenfirn 

Die Hütte liegt auf einem Plateau, das im Nordwesten vom Bifertengrätli und dem Ochsenstock sowie im Süden und Südosten durch den Bifertengletscher begrenzt wird. Der Gletscherstrom, der sich vom Tödi in Richtung Tal schiebt, bildet ein faszinierendes Fotomotiv. Doch die Region ist nicht nur wegen des Tödi oder dem Bifertengletscher sehenswert, sondern ist Geologisch ausgesprochen interessant. Wie ein Fenster in die Vergangenheit lässt sich im Tödi Gebiet ein Blick auf die ältesten Ablagerungsgesteine der Schweiz werfen.

Bifertengletscher
Bifertengletscher

Unterhalb der Grünhore (2952 Meter) befindet sich die Grünhornhütte die älteste SAC Berghütte der Schweiz. Erbaut wurde sie 1863 im Gründungsjahr des SAC. Über einen Wanderweg, der am Ende sehr steil ansteigt erreicht man die Grünhornhütte in rund 45–60 Minuten. Die Hütte wird heute nicht mehr genutzt sondern ist ein Denkmal und beherbergt Informationstafeln zur Geschichte.

Bifertengletscher
Bifertengletscher
Details Bifertengletscher

Der Bifertengletscher

Am Höchsten Gipfel der Glarner Alpen, dem Tödi auf 3612 Metern über dem Meer hat der Bifertengletscher oder oft auch Bifertenfirn genannt, seinen Ursprung. Zuerst fliesst er steil nach Süden bis auch 3200 Meter, um sich dann in einem scharfen Knick weiter nach Osten und später nach Nordosten zu bewegen. Der Bifertengletscher hat eine Fläche von rund 2,52 km² und eine Länge von noch 4,4 km. Dies wird sich aber drastisch ändern, das Stück des Gletschers unterhalb der Steilstufe wird sich in Absehbarer Zeit vom Hauptstrom trennen und

Seit Messbeginn im Jahre 1883 bis 2022 hat er über 250 Metern an Länge verloren. Die Gletscherzunge befindet sich unterhalb von 2000 Metern und entwässert in den Bifertenbach.

Details Bifertengletscher
Drohne Bifertengletscher
Details Bifertengletscher
Bifertengletscher Tödi

Das Gletschervorfeld auch Sander genannt, des Bifertenfirn ist felsig und stark mit Gesteins- und Lockermaterial durchsetzt. Das breite Flusssystem, das sich vor der Gletscherzunge gebildet hat, erinnert uns an unsere Island Reise, wo wir ähnliches nur weitaus grösser bestaunen durften.

Unterhalb der Geländestufe im Tänntiwang hat sich eine Schwemmebene gebildet, durch die der Bifertenbach fliesst. Rund 10 Jahre nach dem Rückzug des Gletschereises beginnt die Besiedelung der Flächen durch Pionierpflanzen und Moose später kommen erste Tierarten dazu.

Flusssystem Bifertengletscher

Nach einer Pause und einem erfrischenden Bier auf der Terrasse der Fridolinshütte erkunden wir noch etwas die Umgebung. Überall lassen sich die Spuren des Gletschereises entdecken, die hier vor langer Zeit entlang flossen. Während wir die Erkundungstour sind, treffen allmählich immer mehr Wanderer aus dem Tal oder von der Claridenhütte ein.

Blick man in Richtung des Tödi fällt einem der Hinter Rötifirn ins Auge dieses Eisfeld, das einst durch das Tal floss, zollt dem Klimawandel seinen Tribut und schmilzt immer mehr ab. Das gleiche Schicksal betrifft auch auf den Vorder Rötifirn zu, der sich unterhalb des Sandgipfel (3390 Meter) befindet.

Gletscherspuren Fridolinshütte
Hinter Rötifirn
Fridolinshütte

Die Atmosphäre des Tal ist einmalig schön wir suchen uns eine gemütliches Plätzen oberhalb der Fridolinshütte und geniessen bei einem kühlen Bier die umwerfende Aussicht.

Das Tödi Massiv bis zum Hinter Selbsanft (3029 Meter) ist aus geologischer Sicht extrem interessant. Das markanteste Landschaftsmerkmal ist sicherlich das 50 Meter mächtige gelbrote Gesteinsband aus Rötidolomit, das sich durch die Flanke zieht. Darüber befindet sich Alpenkalk aus der Jurazeit. Besonders beeindruckend wirkt das Farbenspiel zum Sonnenuntergang, wenn die Farben richtig zur Geltung kommen.

Pünktlich um 18:15 Uhr wird zusammen Abend gegessen dabei entstehen spannende und unterhaltsame Gespräche. Der Sonnenuntergang ist das letzte Highlight des Tages, danach ziehen sich alle allmählich in ihre Zimmer zurück, wo ein gemütliches Bett wartet.

Panorama Fridolinshütte
Panorama Fridolinshütte

Zurück nach Tierfehd

Der neue Tag beginnt um 7 Uhr mit einem guten Frühstück, rund die Hälfte der Gäste ist bereits um 3 Uhr am Morgen aufgebrochen zur Besteigung des Tödi. Beim frühmorgendlichen Gespräch dreht sich alles um die vergangene Nacht, alle berichten über wie und ob sie überhaupt schlafen konnten. Im Anschluss machen wir uns für den Rückweg bereit. Wir füllen nochmals unsere Wasserflaschen mit Marschtee auf und sind dann parat für den Aufbruch.

Ein Teil der Gäste nimmt den direkten Weg zurück nach Hintersand und Tierfehd wir hingegen nehmen die wählen die Route über den Ochsenstock und Obersand zurück nach Tierfehd so haben wir am Ende eine abwechslungsreiche Rundwanderung gemacht.

Fridolinshütte

Auf der Westseite der Hütte beginnt der Wanderweg in Richtung Obersand, gleich zu Beginn queren wir nochmals den Bifertenbach. Wiesen und Geröllfelder die vom Tödi und dem Bifertengrätli stammen, verläuft der Weg in einer langen Kurve hinauf zum Ochsenstock. Unterwegs bleiben wir immer wieder stehen und werfen mehrmals einen Blick zurück zum Tödi der uns in seiner ganzen Pracht in den Bann zieht.

Blick zur Fridolinshütte
Gestein am Ochsenstock
Gestein Ochsenstock

Ochsenstock

Ein grosser Vorteil dieser Route ist, dass man nicht permanent im Schatten läuft. Dies wird uns klar, nachdem wir den Ochsenstock erreicht haben und runter ins Tal schauen, dieses liegt noch bis zum Vormittag im Schatten, weshalb der direkte Abstieg von der Fridolinshütte nach Hintersand fotografisch nicht ganz so reizvoll ist.

Der Ochsenstock ist ein ist kein Gipfel für ambitionierte Bergsteiger, kann aber mit einem wunderschönen Panoramablick überzeugen. Etwas Vorsicht ist trotzdem angebracht, da erst im Jahr zuvor ein Teil der Bergflanke ins Tal abgerutscht ist und jetzt mit einem provisorischen Zaun gesichert ist.

Sand Tal
Wanderweg Ochsenstock
Aussicht Ochsenstock

Von hier oben aus hat man vermutlich mit dem schönsten Blick auf den Tödi und das Eisschild, das auf ihm liegt. Zugegeben es fällt schwer, mit diesem Ausblick weiter zulaufen doch irgendwann muss man sich nun einmal lösen.

Der Wanderweg führt über das Ober & Unter Röti nach Ober Sand. Dabei queren wir einen namenlosen Bach und überwinden eine Felskante mithilfe von Ketten die einem Halt geben.

Gletscher Tödi
Sandgipfel
Wanderweg Ober Sand
Gletscher Tödi

Abzweigung Planurahütte

Auf diesem Abschnitt des Weges hat man stets den Claridengletscher sowie den markanten Vorderen Spitzalpelistock (2929 Meter) im Blickfeld. Unterhalb des Claridengletscher lassen sich ausgezeichnet das einstige Gletscherbett an den glatt geschliffenen Steinen erkennen. So kann man erahnen, wo sich der Gletscher vormals befand.

Ein riesiger Felsblock markiert die Abzweigung zur Planurahütte die von hier noch gut 6,5 km entfernt liegt. Wir wählen den rechten Weg hinab nach Ober Sand. Hier kommen wir zügig voran nach einer kurzen Ketten gesicherten Passage erreichen wir nach gut 80 Minuten Ober Sand.

Claridengletscher
Wanderweg Ober Sand
Wegweiser Fridolinshütte

An einem Holzhaus unmittelbar neben einer Transportseilbahn rasten wir kurz und füllen an einer Quelle unsere Wasservorräte wieder auf. Wer hinauf zur Claridenhütte aufsteigt, muss noch gut 3,6 km und 650 Höhenmeter überwinden. Für uns hingegen folgt nun der Abstieg über den neuen angelegten Wanderweg nach Hinter Sand.

Der Weg führt in zahllosen Kehren steil bergab. Jetzt zur Mittagszeit wird es extrem heiss und wir sind froh, dass wir zuvor unsere Wasserflaschen aufgefüllt hatten. Schneller, als wir dachten schaffen wir die 550 Höhenmeter hinab und gönnen uns im kühlen Oberstafelbach ein Fussbad. Die letzten Kehren bis nach Hinter Sand sind danach ein Kinderspiel.

Wegweiser Ober Sand
Wanderweg Ober Sand
Ochsenstock
Region Claridengletscher

In Hinter Sand besteht die Möglichkeit den Rest des Weges nach Tierfehd oder Linthal mit dem Alptaxi abzukürzen, allerdings sollte man dazu die Abfahrtzeiten beachten und vorher, wenn möglich, zu reservieren. So laufen wir der Strasse folgend in Richtung Tierfehd. Zwar ist die Strasse, etwas tröge und langweilig doch rechts und links kann der Ausblick trotzdem überzeugen. Steil rage hier die Wände geh Himmel empor.

Hinter Sand
Hinter Sand Tödi
Hinter Sand

Wir queren mehrere Felssturzgebiet kurz bevor wir den Sandwald erreichen, blicken wir nochmals zurück zum Tödi der den Talschluss beherrscht. Der Sandwald bietet eine angenehme Abkühlung und ist ein krasser Kontrast zum vorangegangenen Wegabschnitt. Hinter einer Brücke erreichen wir den Ursprung der Linth hier vereinen sich der Sandbach und der Limmerenbach zur Linth.

Felssturzgebiet Hinter Sand
Waldgebiet Hinter Sand
Linth Fluss

Wer aufmerksam ist kann an einigen Lichtungen im Wald die Seilbahn zum Limmerenstausee entdecken. Die ist im stendigen Pendelbetritt da die Rundwanderungen zur Muttseehütte und Limmerenstausee ausserst beliebt ist. Die allermeisten Besucher der Region sind auf dieser tollen Wanderung unterwegs.

Tierfehd Limmeren Seilbahn

Pantenbrücke

Kurze Zeit später weist ein brauner Wegweiser zu einem Aussichtspunkt, von hier hat man einen herrlichen Blick auf die Pantenbrücke. Diese wurde ursprünglich im Jahre 1457 erbaut und wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder durch Steinschläge und Lawinen zerstört. Die untere der beiden Brücken stammt aus dem Jahr 1854 die Brücke direkt darüber ist von 1902.

Aussichtspunkt Panterbrücke
Panterbrücke Linthal
Panterbrücke Linthal

Der letzte Abschnitt des Weges nach Tierfehd zieht sich tröge in die Länge, stellenweise bekommt man einen tollen Blick ins Linthal geboten. Mit jeder Kurve kommen wir dem Ziel näher und erreichen nach gut 6 Stunden den Parkplatz in Tierfehd. Bevor wir die Heimreise antreten, geniessen wir ein erfrischenden Bad in der Linth. Wobei wir nicht die Einzigen sind, die diese Idee hatten.

Wanderweg Fridolinshütte
Blick Tierfehd
Ausblick Linthal Tierfehd

Via Glaralpina

Die Via Glaralpina ist ein 230 km langer Weitwanderweg, der in Ziegelbrücke beginnt und durch das gesamte Glarnerland führt, die Fridolinshütte ist ein Teil des Weitwanderwegs und auf der Etappe 9 & 10 Ziel und Ausgangspunkt.

Via Glaralpina

Tipps zu Wanderungen

Weiter tolle Wanderungen und Ausflüge in der Region sind zum Beispiel:

Wanderung zum Gletschersee am Klausenpass

Wanderung zum Chamerstock

Ausflug zum Berglistüber Wasserfall

Spaziergang durch die Ortschaft Linthal

HALT, nicht so schnell!!!

Noch mehr Ausflugsideen und Wanderungen im Kanton Glarus

FAQ zur Wanderung zur Fridolinshütte

  • Ist die Tour zur Fridolinshütte schwierig?
    • Die Wanderung ist im Schwierigkeitsgrad T2-T3 angesiedelt. Der Weg über Ober Sand ist zwar lang, aber die einfachste Zustiegsmöglichkeit da hier die Wege stets breit sind. Der Zustieg über Tänntiwang ist kürzer, aber die Wege sind stellenweise schmäler.
  • Welcher ist der schönste Weg, über Tänntiwang oder Ober Sand?
    • Der schönste Abschnitt ist die Route über Ober Sand.
  • Muss man reservieren für eine Übernachtung in der Fridolinshütte?
    • Eine Reservation ist Pflicht in der Fridolinshütte.

Mehr Informationen auf Websites & Blogs:

Fridolinshütte – Website der Fridolinshütte mit allen wichtigen Informationen zur Übernachtung und Reservation

Alptaxi Vollenweider – Preise, Abfahrtszeiten Telefonnummer zum Alptaxi

Fazit zu unserer Wanderung zur Fridolinshütte

Die Tour zur Fridolinshütte stand seit langer Zeit auf unserer Wunschliste und das nicht zu Unrecht. Die Wanderung ist extrem abwechslungsreich und führt vorbei an unterschiedlichsten Geländearten und Formen. Um Umgebung der Fridolinshütte ist geologisch gesehen äusserst spannend aber auch darüber hinaus kann sie begeistern. Das Hüttenteam weiss, was Gastfreundschaft bedeutet und man füllt sich sofort heimisch. Das Essen ist sehr fein und in den bequemen Betten kann man tief schlafen. Die Wanderung zur Hütte lässt sich gut kombinieren mit anderen Hütten wie der Planurahütte oder der Claridenhütte.

Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so unter anderem die Wanderung zur Tierberglihütte oder die Rundwanderung am Aletschgletscher.

Kennt auch ihr die Fridolinshütte oder wisst andere schöne Orte oder Städte, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.

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