Während in den Bergen des Berner Oberland oder im Wallis noch der Schnee Herr der Lage ist, hat sich das Flachland zumeist in ein buntes Farbenmeer verwandelt. Im Jurapark Aargau genauer gesagt im Fricktal kann von April an bei rund 10.000 Obstbäumen die Blütenpracht bewundern, dann ist es Zeit sich auf den Weg zu machen in die kleine beschauliche Ortschaft Gipf-Oberfrick die nur wenige Kilometer südlich von Frick liegt. Hier gibt es seit 2007 den Fricktaler Chriesiwäg und da wir Kirschen oder wie sie in der Schweiz genannt werden Chriesi über alles lieben haben wir uns auf den Weg ins Fricktal gemacht, um den Chriesiwäg zu erkunden.
Wann, Wo, Wie – kurz und knapp
- Wann: Anfang April bis Mitte Juni
- Wo: Gipf-Oberfrick im Fricktal
- Übernachtung: keine
- Budget: keins
- Highlights: Blick auf das Fricktal, Kirschblüten und tolles Farbenspiel
- Schwierigkeit: leicht
- Route: Volg Parkplatz Gipf-Oberfrick – Farschberg – Wolberghöchi – Burgruine – Im Sitt – Gipf-Oberfrick – Parkplatz
- Kilometer: Lange Route 8,5 km / Kurze Route 5 km (Kinderwagentauglich)
- Höhendifferenz: ⇑ 250 ⇓ 250
- Zeit Tour: Lange-Tour 3–4 Stunden / Kurze-Tour 1–2 Stunden
Streckeninfo / Karte
Fricktaler Chriesiwäg
Der Rundweg gibt es in zwei Varianten einer Kurzroute mit 5 km (Laufzeit 1–2 Stunden) Länge und einer langen Route von 9 km (3–4 Stunden). Beide Weg starten jeweils am Gemeindehaus von Gipf-Oberfrick hier sowie am örtlichen Volg stehen Parkplätze zur Verfügung. Wann die beste Zeit ist den Chriesiwäg zu begehen ist schwierig voraus zusagen. Als grobe Orientierung, kann man sagen, dass ab April bis Mai die Kirschbäume blühen und ab Juni-Juli tragen sie Früchte was aber von Jahr zu Jahr verschieden sein kann. Die Chriesiregionen im Kanton Zug bieten mit dem Chriesitelefon (+41 41 723 68 00) eine Möglichkeit, sich immer über den aktuellen Stand zu informieren. Wir waren in der zweiten Aprilwoche vor Ort und die meisten Bäume strahlten in prachtvollem weiss. Übrigens ist der Chriesiwäg auch Teil des Fricktaler Höhenweg.
Hier gibt es eine Karte zum Fricktaler Chriesiwäg
Wichtige Regeln auf dem Chriesiwäg
Bevor man sich auf den Rundweg macht, sollte man einige Verhaltensregeln beachten, die es gibt:
- den Wanderweg nicht verlassen
- keine Kirschen von den Bäumen essen
- Mühl wieder mit nach Hause nehmen
- nicht das hohe Gras am Wegesrand betreten
Wir lassen unser Auto am Volg stehen und folgen der Beschilderung „Fricktaler Chriesiwäg“, die eine Orientierung kinderleicht macht. Über die Breitmattbodenstr. und den Märtenweg laufen wir in Richtung Birkenhof.
Hier stossen wir auch auf die ersten zwei Informationstafeln, die entlang des Rundweges aufgestellt sind und allerlei Wissenswertes vermitteln. Die erste Tafel heisst uns willkommen auf dem Fricktaler Chriesiwäg, die zweite Tafel gibt Einblicke in die Geschichte der Fricktaler Kirschen. Bis zu diesem Punkt haben wir auf dem Chriesiweg Kirschbäume nur aus der Entfernung gesehen, doch kurze Zeit später reihen sich hinter dem Birkenhof die Bäume in Reih und Glied aneinander.
Überall Kirschblüten
Alle Bäume strahlen in prächtigem Weiss der Kontrast mit dem blauen Himmel wirkt traumhaft schön. Leicht ansteigend laufen wir eine Anhöhe hinauf zwischen den zahlreichen Kirschbäumen stehen immer wieder Bienenstöcke. Der Weg geht mit leichter Steigung in einen Talkessel hinein an dessen Ende wir hinauf zum Farschberg laufen.
Hier geniesst man einen schönen Blick auf die Höhenzüge des Fricktals. Daneben liegt der grosse Picknick und Grillplatz Farschberg mit dazugehörigem WC Häuschen.
Jetzt im April stehen die Bäume in voller Blütenpracht, man stelle sich nur vor wie es in einigen Wochen aussieht, wenn all die Bäume Kirschen tragen.
Zusatzroute
Am Farschberg muss man sich nun entscheiden wie man weiter gehen möchte entweder man folgt dem Rundweg zurück nach Gipf-Oberfrick oder man läuft die Zusatzroute, die weitere 6 km Lang ist. Wir entscheiden uns für letzteres und gehen der Flanke des Farschbergs entlang nach Nordwesten. Hier wechselt die Landschaftsform statt Kirschbäumen dominieren Felder das Bild.
Am Hof Sunnehof vorbei, wo uns Kühe am Wegesrand begrüssen, passieren wir auch einen Bunker, der mitten im Feld liegt. Über einen Forstweg laufen wir in Südliche Richtung der Flanke des Tiersteinberg entlang.
Wenn man der Burgruine Alt Tierstein einen Besuch abstatten möchte, sollte man den Wegweisern zur Ruine folgen, die an allen Wegverzweigungen stehen, so findet man im Handumdrehen die Burg, die man auf keinen Fall verpassen sollte.
Burgruine Alt-Tierstein
Die Burg war Sitz der Grafen von Tierstein vom 11. bis zum 15. Jahrhundert wobei sie vermutlich die längste Zeit nur als Verwaltungssitz diente. 1934/35 wurde die Ruine von rund 200 Männern unter der Leitung von Hans Erb ausgegraben und in den nächsten Jahrzehnten stetig saniert. Die Burg ist nicht nur in geschichtlicher Hinsicht interessant, sondern auch ein toller Aussichtspunkt auf das Fricktal.
Nach einer längeren Mittagspause auf der Burg nehmen wir einen Schleichpfad hinab auf den Hauptweg. Unterhalb des Homberg verläuft der Feldweg wieder in Richtung Gipf-Oberfrick uns begleitet nun den restlichen Weg ein hervorragender Blick auf die Stadt Frick und den dahinterliegenden Frickberg.
Einen kurzen Abschnitt geht es durch einen Wald wobei wir auf die andere Seite des Hombergs gelangen hier geht der Blick in Richtung Wittnau wo wir auf weitere Kirchplantagen stossen die in voller Blütenpracht stehen.
Immer wieder bleiben wir stehen und geniessen die farbenfrohe Aussicht, die vor uns liegt, es ist eine ungewohnte Aussicht da wir fast nur Touren in den Bergen machen nichtsdestotrotz ist es sehr angenehm und wohltuend.
Gipf-Oberfrick
Bevor wir wieder Gipf-Oberfrick erreichen, kommen wir an den letzten Informationstafeln vorbei die sich mit dem Thema Witterungsschutz und dem Anbau beschäftigen. Nach rund 3 Stunden erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt am Volg in Gipf-Oberfrick.
Fazit zur Wanderung auf dem Chriesiweg
Die Wanderung auf dem Chriesiweg im Fricktal ist besonders für Familien ein tolles Ausflugsziel da der Weg durch die beiden verschiedenen Routen für jedermann etwas bereithält. Wer den richtigen Zeitpunkt erwischt, wandert durch eine farbenfrohe Landschaft, geprägt durch sanfte Hügel und Täler, obendrauf gibt es noch eine Burgruine, die erkundet werden will. Der Chriesiweg ist auch nach der Kirschblüte reizvoll und kann das gesamte Jahr über begangen werden.
Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so unter anderem die Wanderung durch die Drumlinlandschaft Menzingen oder den Stadtrundgang in Laufenburg.
Kennt auch ihr den Chriesiweg im Fricktal oder wisst andere schöne Orte oder Städte, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Darf der Fricktaler-Chriesiwäg auch mit dem E-Bike befahren werden.
Hallo Fredi
Unserer Meinung nach spricht nichts dagegen, dass du den Weg mit dem E-Bike fahren kannst.
Gruss Daniel