Hoch über dem Dorf Berschis liegt malerisch auf einer Felszinne die St. Georgs-Kapelle. Bei einem kurzen Sparziergang lässt sich die Kapelle erkunden. Die St. Georgs-Kapelle auf dem gleichnamigen St. Georgenberg, sie zählt zu den ältesten romanischen Kapellen der Ostschweiz und man sagt ihr nach ein Kraftort zu sein mit besonders hohen Energieströmen. Wer nicht an solche Dinge glaubt, wie wir, sollten trotzdem der Kapelle einen Besuch abstatten, denn vom Berg aus hat man einen wunderschönen Rundumblick, angefangen von den Churfirsten über das Sarganserland bis zum Pizol. Am Berg befindet sich der Kulturweg St. Georgenberg, auf dem 1 km langen Pfad bekommt man auf mehreren Schautafeln vieles wissenswerte über den Berg und die Kapelle vermittelt. Es lohnt sich also, diesen kurzen Abstecher zu machen.
Wann, Wo, Wie – kurz und knapp
- Wann: gesamte Jahr hindurch
- Tour gemacht: Januar/April 2022
- Wo: St. Georgenberg bei Berschis, Kanton St. Gallen
- Kilometer: 1,5 km
- Höhendifferenz Auf/Ab: 60/60 Meter
- Zeit Tour: 1 Stunde
- Schwierigkeit: leicht
- Beste Zeit: Sommer
- Verpflegung: keine
- Ausrüstung: festes Schuhwerk
- Highlights: Ausblick auf das Sarganserland und die Churfirsten
Anreise zur St. Georgs-Kapelle
Die Anreise zur St. Georgs-Kapelle bei Berschis im Kanton St. Gallen ist denkbar einfach, denn der kleine Ort liegt direkt an der A3 zwischen Walenstadt und Sargans. Man kann von Sargans kommend die Ausfahrt Flums nehmen und wer aus Richtung Walensee über die A3 Anreist nimmt die Ausfahrt Walenstadt. Danach sind es nur noch wenige Minuten bis man Berschis erreicht hat, über die Lindengasse beziehungsweise die Oberdorfstrasse erreicht man die Cavortschstrasse, die zum St. Georgenberg führt. Wichtig ist es vorausschauend zu fahren da die Strassen sehr eng sind und nur über wenige Ausweichbuchten verfügen. Hinter einem Bauerngehöft liegt der Parkplatz der St. Georgs-Kapelle sowie einem sehr sauberen Dixi Klo.
Spaziergang auf den St. Georgenberg
Bevor man sich auf den kurzen Weg hinauf zur Kirche begibt, sollte man sich das erste Informationsschild durchlesen, das am Wegesrand steht, es gehört zum Kulturweg St. Georgenberg und es wird nicht das letzte sein, das uns zur Kirche hinauf begleitet. Hier einige wichtige Eckpunkte zusammengefasst: Ersten menschlichen Spuren stammen aus der Eisenzeit, die ersten einfachen Siedlungen stammen hingegen aus der 11. und 9. Jahrhundert. 15 vor Chr. eroberten die Römer in die Region, um sich gegen Angriffe aus dem Norden zu schützen, errichteten sie Kastelle und Wachttürme an strategisch guten Orten wie dem St. Georgenberg.
Am Parkplatz geht es leicht ansteigend den Hügel empor, einige Meter links vom Weg steht bereits die nächste Informationstafel, hier geht es um Gräber, aus der Römerzeit, die hier bei Ausgrabungen gefunden wurden. Ein Stück weiter oben steht die auffällig blaue Holzbank, die von Walenstadt-Tourismus hier platziert wurde und für eine Pause gut geeignet ist. Besonders im Frühjahr, wenn die Gipfel der Churfirsten und des Pizol noch mit Schnee bedeckt sind, aber im Tal schon die ersten Gräser und Sträucher blühen, ist der Spaziergang eine wahre Augenweide.
Kurz bevor wir das Ziel erreichen kommen wir an Überresten des römischen Kastells vorbei, am markantesten ist wohl die Steintreppe, die vor uns in den Stein geschlagen wurde, daneben findet man noch Grundmauern der Zisterne. Das eigentliche Kastell befand sich weiter oben auf dem Bergkamm, wo heute die Kapelle steht. Man geht davon aus, dass auf Resten des Kastells erste Teile der heutigen Kapelle erbaut wurden.
Auf dem St. Georgenberg angekommen fallen einem sofort die Churfirsten in den Blick, die sich majestätisch im Hintergrund erheben. Die ältesten noch heute sichtbaren Teile der Kapelle stammen aus dem 11. oder 12. Jahrhundert. Es wurden in den folgenden Jahrhunderten immer weitere Gebäudeteile angebaut, die grösste Veränderung erfuhr die St. Georgenkapelle zwischen 1823 und 1825 als sie ein neues Dach aufgesetzt bekam und der heutige Turm angebaut wurde. Danach folgenden beständig Restaurierungen und Unterhaltsarbeiten.
Aussichtspunkt auf die Churfirsten
Hinter der Kapelle, wo der Kirchturm steht, befindet sich ein herrlicher Aussichtspunkt auf Walenstadt und die Churfirsten, passend dazu steht auch eine Sitzbank vor Ort. Genauso schön wie der Blick auf Walenstadt ist auch die Aussicht in die entgegengesetzte Richtung auf die Pizolregion und das Sarganserland. Leider war die Kapelle immer verschlossen, wenn wir vor Ort waren, wann sie geöffnet ist, konnten wir nicht herausfinden. Dennoch sollte man sich davon nicht abhalten lassen, den Berg zu besteigen.
Da wir allein vor Ort sind, nutzen wir die Chance und lassen unsere Drohne aufsteigen, dabei entstanden einige sehr schöne Aufnahmen wie das folgende 360 Grad Panorama.
360° Panorama
Nach der Rückkehr zum Parkplatz sollte man noch den Weg entlang des St. Georgenberges gehen, nach einige Minuten erreicht man das „Ughür Brunnä“ einen Brunnen mit rund 4,5 Tiefe, um den sich verschiedene Erzählungen ranken. So sagte man, dass der Brunnen endlos tief wäre und dass man dies daran erkennen könnte, dass wenn man einen Stein hinein würft, kein Aufschlag zu hören sei. Dies sei ein Grund, weshalb kein einziger loser Stein mehr rings um die Höhle aufzufinden sei. Die Römer nutzten die „Ughür Brunnä“ als Frischwasserspeicher und schlugen zur leichteren Entnahme Stufen ins Gestein.
Am anderen Ende des St. Georgenberges liegt die Lourdesgrotte, hierbei handelt es sich um eine Nachbildung der Grotte in Massabielle bei Lourdes in Südfrankreich, wo 1858 dem Heiligen Bernadette die Muttergottes erschien. Die Wallfahrtsorte wurden besonders im 19. Jahrhundert an verschiedenen Orten errichtet, meist aufgrund privater Gelübde oder als Gottesdank. Die Lourdesgrotte von Berschis entstand 1921 als Dank dafür, dass die Viehseuche, die in den 1920er-Jahren das Sarganserland heimsuchte, das Vieh von Berschis verschonte, wurde die Grotte in den Berg gesprengt und mit einer Bernadettefigur geschmückt. Heute finden die traditionellen Maiandachten an der Lourdesgrotte statt.
Wanderungen in der Region:
Die Region hat einige hervorragende Wanderziele zu bieten, dabei spielt die Jahreszeit keine Rolle.
HALT, nicht so schnell!!!
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Fazit zum Ausflug zur St.-Georgs-Kapelle
Der Spaziergang auf den St. Georgenberg und der St.-Georgs-Kapelle kann man hervorragend kombinieren mit Aktivitäten am und um den Walensee. Für den Besuch benötigt man mindestens 30 Minuten, der Weg hinauf ist einfach und man muss sich nicht einmal Wanderschuhe anziehen. Um den Berg und auf dem Berg liegt der Kulturweg St. Georgenberg, auf sechs Informationstafeln findet man viel Wissenswertes über die Geschichte des Berges und der Kapelle. Wer mehr auf optische Reize steht, wird mit dem Aussichtspunkt an der Kapelle ganz auf seine Kosten kommen.
Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so unter anderem die Rundwanderung in Flims oder den Stadtrundgang in Laufenburg.
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