Im 1. Teil unserer Azoren Rundreise waren wir auf der Insel Pico unterwegs und haben das Hochland den Ponta da Pico und die rauen Lavalandschaften genossen im 2. Teil unserer Rundreise geht es jetzt von Pico auf die Nachbarinsel Faial. Im 3. Teil erfahrt ihr dann alles zum westlichen Teil der Insel São Miguel.
Fakten über die Azoren:
Die Azoren (oder Ilhas dos Açores) bestehen aus 9 verschieden grossen Inseln und liegen ca. 1500 km westlich von Portugal oder ca. 3500 km östlich von Nordamerika mitten im Atlantischen Ozean und gehören zu Portugal. Auf der gesamten Inselgruppe leben ca. 245.000 Menschen. Die grösste Insel São Miguel ist zugleich Hauptinsel der Azoren mit der Verwaltungsstadt Ponta Delgada. Die Azoren sind immer noch ein Geheimtipp unter den Urlaubszielen wobei Jahr für Jahr immer mehr Touristen die Inseln entdecken. Lonely Planet hat in seinem Buch Best in Travel 2017 die Azoren zu den Top 10 Regionen gewählt. Die meisten Gäste kommen zum Wandern, zum Wale beobachten, Tauchen oder sie nutzen besonders die Insel Faial als Ausgangspunkt beziehungsweise als Zwischenstation für Weltumsegelungen.
Anreise bzw. Transfer nach Faial:
Faial hat einen Flughafen ca. 10 km westlich der Stadt. Es gibt täglich Flüge nach Ponta Delgada auf der Hauptinsel São Miguel sowie zu den Azoren Inseln Flores, Corvo und Terceira. Einziges Ziel ausserhalb der Azoren ist Lissabon. Die Alternative zum Flugzeug ist die Autofähre die je nach Saison mehrmals täglich zwischen Pico und São Jorge verkehrt. Wir nutzen die Autofähre von Atlanticoline, um vom Hauptort Madalena auf Pico nach Horta auf der Insel Faial zu kommen. Unser Mietwagen haben wir mitgenommen für den Ausflug. Wichtig ist es, das man das Ticket für die Fähre wenigstens einen Tag im Voraus kauft, wenn man mit dem Auto gehen möchte, da es nur wenige Plätze auf der Fähre hat. Auch sollte man die erste Fähre nehmen um wirklich die Zeit optimal nutzen zu können.
Tipp: Immer einen Blick auf den Wetterbericht werfen bevor man bucht, damit die Chance hoch ist gutes Wetter zu haben und das auch die Fähre ausläuft.
Bei unserer Überfahrt am frühen Morgen hatten wir noch schlechtes Wetter, der Himmel war grau und es war verdammt kalt. Die Überfahrt dauert ca. 30 Minuten, eine Besonderheit ist das man, auf die Fähre rückwärts herauffahren muss, da auf nur auf der Rückseite des Schiffes Autos drauf können. Was besonders bei Touristen, die das nicht gewohnt sind, zu Schwierigkeiten führen kann, aber die Seeleute auf der Fähre helfen das man heil ankommt.
Caldeira do Cabeço Gordo:
In Horta angekommen fuhren wir mit dem Auto als Erstes zur Caldeira do Cabeço Gordo auf dem höchsten Berg der Insel Faial. Auf dem Weg hat es den Aussichtspunkt Miradouro de Nossa Senhora da Conceição oberhalb von Horta. Von hier kann man sich einen sehr guten Überblick verschaffen über die Stadt und die Umgebung. So hat man eine ungefähre Vorstellung von den Entfernungen.
Oben am Berg Cabeço Gordo hat es, Parkplätze allerdings kann es dort sehr sehr voll werden. Da wir am frühen Morgen oben waren, hatte es, genug Plätze leider lag die Caldeira im dichten Nebel nur ein kleines Nebelloch zeigte uns etwas von der Caldeira und ein schöner Regenbogen boten sich zum Fotografieren an.
Erst als wir bereits wieder unterwegs waren sahen wir aus einigen Kilometern Entfernungen das sich Nebel urplötzlich verzog hatte.
Und so kehrten wir ein zweites Mal zurück zum Cabeço Gordo diesmal hatten wir eine Aussicht die zur Kategorie „Unvergesslich zählt“.
Der Cabeço Gordo mit seiner Caldeira hat eine Höhe von 1043 Metern, der Krater hat einen Durchmesser von 2 km und ist ca. 400–500 Meter tief. Es gibt die Möglichkeit zum Krater hinunterzulaufen allerdings nur in Begleitung eines offiziellen Guide. Der Vulkan gehört zu Kette von Vulkanen die in westlicher Richtung verlaufen unter anderem auch der Vulkan Capelinhos gehört dazu.
Tipp: Die Krater Randwanderung sollte man, wenn es die Zeit erlaubt unbedingt machen. Man benötigt ca. 3–4 Stunden für die 8 km Rundwanderung.
Capelinhos das Highlight auf Faial:
Vom Cabeço Gordo nach Ponta dos Capelinhos bietet sich an die Strasse EN2 zu nehmen auf dem Weg gibt es einen herrlichen Park mit Grillstellen und weiter einen sehr schönen Aussichtspunkt mit Picknickplatz.
Auf der Inselhauptstrasse EN1 angekommen hat es kurz vor Praia do Norte einen weiteren tollen Aussichtspunkt direkt an der Strasse mit Blick über den nordwestlichen Teil der Insel.
[perfectpullquote align=“full“ color=“#16989D“]Tipp: Es gibt viele schöne Aussichtspunkte auf Faial einige kann man nur durch Entdecken auf andere wird mit einem braunen Schild, auf dem ein Fernglas abgebildet ist hingewiesen. Also immer Augen aufhalten.[/perfectpullquote]
Die Halbinsel entstand im September 1957 durch einen Vulkanausbruch kurz vor der Insel Faial nach ca. einem Monat vereinigten sich die beiden Inseln und Ende 1958 endete die vulkanische Aktivität. Heute ist ein Grossteil der Vulkaninsel bereits wieder im Meer verschwunden. Von der alten Küstenlinie ist nichts mehr zu sehen nur der verschüttete Leuchtturm lässt noch erahnen, wo vor dem Vulkanausbruch die Küste war. Der Leuchtturm ist gleichzeitig das Wahrzeichen von Ponta dos Capelinhos.
Vor Ort hat es das Informationszentrum Centro de Interpretação do Vulcão, das aber leider zum Zeitpunkt unseres Besuches geschlossen war. Es gibt verschiedene Wege, die man erkunden kann, besonders schön ist der Weg vom Leuchtturm in nördlicher Richtung, bis hoch zu einer Anhöhe von der man einen beeindruckenden Blick über Ponta dos Capelinhos hat. Die Vulkaninsel selber kann man so weit ich gehört hatte nicht mehr betreten da es zu gefährlich ist.
Zwischen Ponta dos Capelinhos und Capelo liegt an der Küste ein kleiner unscheinbarer Leuchtturm, der einen Stopp wert ist, von hier gibt es nochmals einen schönen Ausblick auf den Vulkan Capelinhos.
Horta:
Bevor man nach Horta zurückkehrt, sollte man einen Halt auf dem 267 Meter hohe Monte Carneiro westlich der Stadt einlegen. Vom Aussichtspunkt hatte man den perfekten Blick über Horta und weiter zur Insel Pico mit dem Monte Pico. Wir hatten leider nicht ganz das Glück den Monte Pico zu sehen.
[perfectpullquote align=“full“ color=“#16989D“]Tipp: Der letzte Teil der Strasse zum Monte Carneiro ist nur einspurig deshalb Achtung bei Gegenverkehr. Es gibt fast keine Ausweichmöglichkeit.[/perfectpullquote]
In Horta selber kann man sein Auto am besten im Fährterminal parken und läuft dem Hafen entlang in die Stadt hinein. Auf halbem Weg kommt dann auch die Kaimauer mit all den Bildern der Weltumsegler darauf wofür Faial und Horta so Weltberühmt sind. Hunderte von sehr schönen und aufwendig gemalten Bilder zieren die Mauer, den Boden oder einfache Steine jeder freie Ort wurde und wird genutzt, um sein Bild darauf zu malen. Auch an der Promenade entlang hat es stellenweise überall Bilder. Um alle anzuschauen braucht es lange Zeit aber, die sollte man sich wirklich nehmen denn viele Bilder sind wirklich sehr schön.
Wer Zeit hat, kann sich das schöne Kastell de Santa Cruz oder die Kirche Igreja Matriz Sao Salvador anschauen. Auch die Bucht Porto Rim mit ihrem Sandstrand ist herrlich. Oberhalb der Bucht auf dem Monte da Guia hat es einige schöne Aussichtspunkte.
Am Hafen hat es, das berühmte Peter Cafe Sport ein Traditions Café, in dem sich die Weltumsegler trafen und treffen. Das gesamte Café ist über und über mit Gegenständen dekoriert die Leute dort gelassen haben wirklich sehr sehenswert. Wir waren allerdings vom Essen und dem Service nicht wirklich begeistert. Angeschlossen ist ein Souvenirladen in dem unzählige schöne und weniger schöne Sachen verkauft werden meist mit dem Schriftzug des Cafés.
Wir hatten leider keine Zeit mehr den Rest der Stadt anzuschauen, auch konnten wir den Nordosten der Insel nicht besuchen. Für uns ging es am frühen Abend zurück nach Pico. Wo wir die letzten Stunden verbrachten, bevor es nach São Miguel der Hauptinsel der Azoren ging. Wo wir fünf weiter Tage verbrachten, mehr dazu in 3. Teil unseres Azoren Beitrags.
Fazit zur Azoren Insel Faial:
Die Insel Faial ist definitiv einen Besuch wert. Man sollte, wenn möglich zwei Tage einplanen denn, um alles anzuschauen und die Insel einmal zu umfahren ist ein Tag viel zu knapp bemessen. Wir mussten auf einiges verzichten, was wir uns noch gern angeschaut hätten. Aber natürlich kann man auch länger auf der Insel bleiben und Wanderungen entlang der Küste unternehmen. Wer mehr wissen will, auf der Internetseite von Visit Azores kann man sich informieren auch über die anderen Inseln.
Habt ihr Fragen oder wart ihr schon mal selber auf den Azoren? Könnt ihr hilfreiche Tipps geben für andere, dann hinterlasst doch einen Kommentar oder einen Link zu eurem Beitrag. Wir würden mich sehr freuen.
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Weitere Informationen:
Sehr guter und informativer Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag. Hat uns hervorragend über die Inseln gelotst.
Ebenfalls sehr informativ und ausführlich ist die Internetseite von Visit Azores.