Das Tessin der italienische Teil der Schweiz ist enorm beliebt was zum einen an den Gastfreundlichen Gemüt der Menschen, dem mediterranen Flair und dem oft herrlichem Wetter liegt. Für uns war das Tessin lange Zeit gar nicht auf unserem Radar, andere Region der Schweiz übten eine grössere Anziehungskraft aus. Wie es der Zufall so wollte, stiessen wir durch Bilder eines Zeitungsartikel auf das Bavonatal, so war schnell unsere Aufmerksamkeit und Neugier geweckt. Unserer ersten Tour ins Tessin stand damit nichts mehr im Wege, mit Zwischenstation in Bellinzona ging es für uns auf die Alp Robiei am Ende des Bavonatal.
Wann, Wo, Wie – kurz und knapp
- Wann: August 2019
- Wo: Alp Robiei Bavonatal im Kanton Tessin
- Übernachtung: Hotel Robiei
- Budget: 166 CHF pro Zimmer mit Frühstück und 1/2 Pension
- Highlights: Seen und Berglandschaft, historisches Bavonatal
- Schwierigkeit: leicht
- Route:
- Kilometer:
- Höhendifferenz:
- Zeit: mindestens 1x Übernachtung
Bavonatal
Vor Jahrtausenden formte Gletschereis das Bavonatal, nachdem sich der Gletscher zurückgezogen hatte, hinterliess er die unzähligen Felsblöcke und Steine im Tal die es heute so unverwechselbar machen. 12 kleine Dörfer die nur im Sommer bewohnt sind, liegen im Tal verstreut und besitzen keinen Stromanschluss, die benötigte Energie liefert allein die Sonne. Die beschaulichen Steinbauten machen die Dörfer und Gehöfte so charmant auf unserer Hin- und Rückfahrt haben wir zwei Dörfer einen kurzen Besuch abgestattet und waren sofort begeistert von der Atmosphäre.
Besonders schön sind die Dörfer Cevio fast am Ende des Bavonatal sowie Ritorto und Foroglio in der Mitte des Tals. Hier lohnt ein Zwischenstopp und eine Erkundung zu Fuss.
Anreise Robiei
Am Ende des Bavonatal bei dem kleinen Ort San Carlo liegt die Talstation der Seilbahn San Carlo – Robiei. Von Anfang Juni bis Mitte Oktober fährt die Seilbahn von 8 Uhr bis 17 Uhr hinauf zur Alp. Die Berg- und Talfahrt kostet 24 CHF für Erwachsene und für Kinder 12 CHF. Schon die Fahrt mit der 4 km langen Seilbahn ist spektakulär und gibt fantastische Einblicke ins Tal und die Gewalten die hier geherrscht haben müssen.
Alp Robiei
Auf rund 1890 Meter über dem Meer liegt die Alp Robiei bei unserer Ankunft spielt das Wetter leider nicht ganz so mit wie gewünscht, es ist grau und es regnet. Aber irgendwie passt die Atmosphäre zur gesamten Szenerie, die um einem liegt. Wir lassen unser Gepäck im Hotel und machen uns zugleich auf unseren ersten Erkundungstrip.
Wir laufen den Fahrweg hinauf zum Lago del Zött. Der Weg ist ein Teil des Sentiero Glaciologico. Der Weg verläuft Teils durch einen Tunnel, der in einem kleinen Seitental endet von hier ist es nicht mehr weit bis zur 34 Meter Hohen Staumauer.
Lago del Zött
Der Lago del Zött ist ein Speicherbecken des Maggia Kraftwerks und ist unterirdisch mit dem Lago di Robiei verbunden. Über die Fahrstrasse gelangt man auf die Staumauer. Wer Glück hat, kann sogar Bergkristalle am Wegesrand entdecken.
Vom Stausee laufen wir wieder zurück in Richtung Robiei wo wir die Fahrstrasse in Richtung Lago Bianco hinauf wandern. In dem kleinen Tal durch das der Bavonafluss fliesst nehmen wir eine Abzweigung, die uns zu einem Aussichtspunkt am Lago di Robiei führt. Der Blick schweift der Staumauer entlang über die gesamte Alp und auf der gegenüberliegenden Seite des Tal erblicken wir unterhalb der Wolkendecke den Basòdinogletscher oder das was von ihm übrig ist.
Wanderung um den Lago di Robiei
Um den Lago di Robiei verläuft ein Rundwanderweg, den wir in Angriff nehmen, der Regen hat endlich aufgehört und laufen in entgegengesetzter Richtung um den See herum. Der Pfad ist einfach und für Familien geeignet. Der Blick über den See hinweg auf den Gletscher ist auch mit Tief hängenden Wolken spektakulär.
In rund 40 Minuten hat man den Stausee umrundet, an seinem seichten Nordufer haben es sich einige Leute bequem gemacht grillieren und schwimmen in Ufernähe. Auf der Staumauer angekommen geniessen wir für länger Zeit die herrliche Aussicht bevor wir ins Hotel Robiei am Fusse der Staumauer zurückkehren.
Hotel Robiei
Das Hotel Robiei ist nicht nur durch seine abgelegene Lage besonders, auch die Architektur fällt einen sofort ins Auge. Der achteckige Turm mit sechs Stockwerken wirkt auf den ersten Blick etwas befremdlich in der Umgebung. In den Sechzigerjahren wurde das Hotel für die Bauarbeiter und Techniker erbaut, die an dem Bau der Stauanlagen auf der Robiei tätig waren. Danach wurde es in den Sommermonaten für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es gibt 30 einfache Zimmer mit und ohne Dusche sowie einem Restaurant und Konferenzraum.
Wer Astrofotografie betreibt, für den ist die Robiei eine hervorragende Gegend die nächste Stadt ist weit entfernt und am Abend gibt es nur wenig Lichtverschmutzung leider war der Himmel bei unserer Anwesenheit teils, Wolken bedeckt trotzdem konnten wir den Sternenhimmel bewundern. Mit diesem Nächtlichen Eindrücken gingen wir zu Bett.
Gletscherlehrpfad Basòdinogletscher
Auf der Staumauer des Lago del Zött startet der Gletscherlehrpfad Basòdinogletscher der Wanderweg ist rund 8 km Lang und überwindet dabei circa 700 Höhenmeter, der Schwierigkeitsgrad liegt bei T2 bis Teils T3 für die gesamte Wanderung sollte man mindestens 5-6 Stunden einplanen. 8 Informationstafeln entlang des Weges vermitteln Fakten und die geschichtlichen Aspekte zur Gletscherwelt, der Flora und Fauna sowie der Besiedlung der Alp Robiei und des Basòdinogletscher.
Leider hat bei unserem Besuch das Wetter nicht ganz mitgespielt so haben wir nur einen Abstecher zum Lago del Zött unternommen. Hier seht ihr einige Eindrücke von unserer kurzen Wanderung zum Stausee, bevor wir wieder mit der Seilbahn zurück ins Bavonatal fuhren.
Mehr Informationen auf Websites & Blogs:
Robiei – Seite des Hotels/Restaurant Robiei mit vielen Informationen
Sentiero Glaciologico – Karte des Gletscherlehrpfad Basòdino
Maggiatal – Tourismusseite des Maggiatal
Fazit:
Unser Wochenendausflug ins Tessin beziehungsweise auf die Alp Robiei hat uns restlos begeistert, eigentlich waren nur die Robiei unser Ziel doch schon auf der Fahrt durch das Bavonatal wurden wir völlig überrascht von der Schönheit des Seitentals. Die kleinen Dörfer mit ihren Steinhäusern versprühen sehr viel Charme und Atmosphäre. Die Alp Robiei im Bavonatals wirkt als liege sie am Ende der Welt, hier kann man viele verschiedene Wandertouren unternehmen oder einfach vom Stress Abstand nehmen.
Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so unter anderem die Wanderung ins Val Frisal oder den unseren Ausflug auf den Gornergrat.
Kennt auch ihr die Alp Robiei oder wisst andere schöne Orte oder Städte, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.
Wollte ihr mehr Bilder unserer Reisen und Wanderungen sehen dann folgt uns auf Instagram, Pinterest oder Facebook….