Wanderung Raudibotn Krater Island

Wanderung zum beeindruckenden Rauðibotn Krater im Hochland

Entlang der 1332 km langen Ringstrasse gibt es so viel zu entdecken, dass man Wochen mit der Erkundung verbringen kann, doch Island hat noch weit aus mehr zu bieten. Das Hochland von Island ist riesig und von beeindruckender Schönheit. Auf unseren drei Island-Reisen haben wir einige wunderschöne Orte besuchen können, einen davon, den Krater Raudibotn haben wir auf einer Wanderung erkundet. Bereits die Anfahrt auf der F208 & F210 ist ein kleines Abenteuer und allein schon die Reise wert. Ein ganz besonderes Highlight auf der Wanderung ist der Ausblick auf den grün leuchtenden Kegelvulkan Mælifell, der sich von dem Mýrdalsjökull aus der riesigen schwarzen Schwemmebene Mælifellsandur erhebt.

  • Tour gemacht: September 2024
  • Beste Wanderzeit: Mitte Juli – Ende September
  • Wo: Hochland auf Island
  • Streckenlänge ⇐⇒: 4,5 km
  • Höhendifferenz Auf/Ab: ⇑ 230 ⇓ 230
  • Dauer: 2–3 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel
  • Familienfaktor:
  • Übernachtung: keine
  • Verpflegung: Rucksack
  • Ausrüstung: Wanderschuhe und Stöcke
  • Erreichbarkeit: nur mit dem 4×4 Fahrzeug
  • Budget: keins
  • Highlights: Ausblick auf den Mælifell
  • Route: Parkplatz – Raudibotn – Parkplatz

Streckeninfo / Karte / Höhenprofil

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

Anreise zum Raudibotn

Für die Anfahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung gibt es drei Optionen, für alle ist zwingend ein 4×4 Fahrzeug erforderlich. Das Befahren der F-Strassen mit einem normalen Pkw ist verboten.

  1. Die östliche Zufahrt über die F261 und F210, hier muss aber die Hólmsá gefurtet werden, die sehr breit und tief sein kann. Nicht ungefährlich, insbesondere für kleine und normale 4×4 Fahrzeuge.
  2. Aus nördlicher Richtung über die F208 und F233, hier muss man die Syðri Ófæra queren, die wie die Hólmsá ebenfalls sehr tückisch und gefährlich sein kann.
  3. Die einfachste Variante erfolgt aus südlicher Richtung über die F208 und die F210.

Wir sind von Süden her über die F208 und die F210 zum Ausgangspunkt gefahren. Die ersten 15 km von der Ringstrasse über die beiden F-Strassen bis zu Hof Snæbýli ist einfach. Die folgenden 22 km auf der F210 sind schon etwas abenteuerlich. Vier Furten müssen gequert werden, wobei die letzte Furt wenige Kilometer vor dem Ziel die grösste Herausforderung darstellt. Je nach Wetter und Tageszeit kann die Furt mal 20–30 cm tief sein oder auch 50–60 cm. Als wir dort waren, war die Furt rund 45 cm tief und die Ausfahrt auf der Nordseite sehr steil. Als kleine Warnung fanden wir auch zwei Kennzeichen im Fluss.

Wanderung zum Raudibotn Krater

Nach der abenteuerlichen Anfahrt, die neben mehreren Flussdurchfahrten auch eine herrliche Aussicht zu bieten hat, können wir mit unserer Tour starten. Wegmarkierungen in Form der typischen  Holzpflöcke gibt es keine. Einzige Orientierung ist zum einen der Trampelpfad und zum anderen die Spuren von Quads, die hier das Gelände durchpflügt haben. Folgt man diesen, kommt man direkt zum Raudibotn Krater. Das erste Wegstück führt sehr steil eine Anhöhe empor. Obwohl die Passage sehr kurz ist, geht sie ordentlich in die Beine.

Zügig haben wir das steile Stück gemeistert, und der Pfad wird allmählich flacher, was uns Gelegenheit gibt, durchzuatmen. Mit jedem Höhenmeter eröffnet sich ein immer weiterreichender Blick über das vor uns liegende Hochland. Unser eigentliches Ziel, der Rauðibotn-Krater, bleibt jedoch grösstenteils verborgen.

Ausblick auf den Mælifell und den Mýrdalsjökull

Nach nur 15 Minuten Fussmarsch erblicken wir endlich den Mælifell. Doch es wird noch besser: Nur wenige Minuten entfernt erhebt sich linker Hand eine kleine Anhöhe. Von dort aus bietet sich ein freier Blick auf den berühmten grün leuchtenden Mælifell sowie die weite Schwemmebene Mælifellsandur, die sich vor dem majestätischen Gletscher Mýrdalsjökull erstreckt.

Der Mælifell ist ein 791 Meter hoher inaktiver Schichtvulkan. Er entstand vor rund 10.000 Jahren während eines Ausbruchs der Katlavulkansystems.

Am Ende verweilen wir etwa eine Stunde auf der Anhöhe und geniessen den atemberaubenden Blick auf den grünen Mælifell-Vulkan – ein unvergesslicher Anblick.

Nachdem wir die Anhöhe hinter uns gelassen haben, gelangen wir wieder auf den eigentlichen Weg. Von dort führt der Pfad hinab in ein Tal, wo sich vor uns der mächtige Rauðibotn-Krater erhebt. Anschliessend müssen wir einen steilen Anstieg überwinden.

Rauðibotn-Krater

Zügig gewinnen wir an Höhe. Im Süden sehen wir bereits die ersten grösseren Wolkenfelder, die in unsere Richtung ziehen. Nach 1 1⁄2 Stunden haben wir den Krater erreicht. Vorsichtig schauen wir vom Rand hinab. In der Mitte des Rauðibotn-Kraters liegt ein blauer See, der von grün leuchtendem Moos umrandet ist. Der Rauðibotn Krater ist Teil der Eldgjá (Feuerschlucht) Vulkanspalte, die 75 km lang ist und zum Vulkansystem Katla gehört. 

Je höher wir steigen, desto spektakulärer wird die Aussicht, besonders in Richtung Mælifell und Mýrdalsjökull. Erneut lassen wir unsere Drohnen aufsteigen, um noch mehr Eindrücke dieser faszinierenden Landschaft festzuhalten.

Die Wolken, die noch vor wenigen Minuten in weiter Ferne schienen, haben uns inzwischen fast vollständig eingehüllt. Doch wie Island nun mal so ist, kann sich das Wetter innerhalb weniger Minuten völlig ändern. So klart es auf unserem Abstieg mehr und mehr auf und wir können nochmals den Blick auf den Mælifell und den Mælifellsandur geniessen.

Nach zweieinhalb Stunden erreichen wir wieder den Parkplatz. Auf unserem Rückweg beobachten wir ein umgebautes Feuerwehrauto, das von Süden kommend versucht, die Hólmsá zu durchqueren. Eine Weile stehen sie am Ufer und beraten vermutlich über den besten Weg durch den Fluss. Da noch einiges auf unserem Plan steht und wir nicht wirklich helfen können, machen wir uns wieder auf in Richtung Ringstrasse.

Halt am wunderschönen Axlafoss

Hinter der Abzweigung zur F233 queren wir wieder den Zufluss zur Hólmsá, die steile Einfahrt in den Fluss ist nicht zu unterschätzen, doch mit Vorsicht schaffen wir es ein zweites Mal an diesem Tag. Nach rund 2 km zeigt ein Wegweiser in Richtung Axlafoss, die Piste ist auf den ersten Metern nur so von Löchern und Furchen durchzogen. Der Rest des Weges ist hingegen ohne Probleme befahrbar. Am Ende der Piste nach circa 1,5 km wartet direkt der wunderschöne Axlafoss auf die neugierigen Besucher. Der Axlafoss Wasserfall liegt malerisch eingebettet in einem Canyon, der durch die typischen hexagonalen Basaltsäulen umrandet ist.

Eigentlich hatten wir keine grossen Erwartungen an den Axlafoss, doch am Ende stellte sich heraus, dass er einer der schönsten und überraschendsten Wasserfälle unserer dritten Island-Reise war. Nach dieser erfreulichen Entdeckung treten wir die Rückfahrt zur Ringstrasse an, die wir nach etwa einer Stunde erreichen. Damit endet unser Ausflug und die Wanderung zum Rauðibotn-Krater im isländischen Hochland.

HALT, nicht so schnell!!!

Noch mehr Ideen und Tipps zu Ausflugsideen und Wanderungen im Island

Eure Meinung und Erfahrungen

Schreibt uns einen Kommentar und teilt eure Erfahrung und Meinung mit uns!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.

Inhalt