Phu Chi Fa Mountain:
Phu Chi Fa ist ein Berg in der Provinz Chiang Rai und liegt an der Grenze zum Nachbarland Laos. Was man aber erwähnen sollte, ist die Tatsache, das laut Google Maps Phu Chi Fa sich wohl schon auf laotischer Seite befindet. Von der Stadt Chiang Rai liegt Phu Chi Fa fast genau 2 Stunden entfernt in östlicher Richtung. Die Strasse ist recht gut ausgebaut, allerdings sollte man das letzte Stück etwas passiver fahren da viele Einheimische die Kurven schneiden und es hin und wieder knapp werden kann gleiches gilt auch beim Überholen. Zurückhaltung ist hier gefragt.
Auf Strassenschildern, in Büchern oder auch im Internet wird Phu Chi Fa oft in verschiedenen Schreibweisen übersetzt. Oft kommen folgende Varianten vor Phu Chi Fa, Phu Chi Fah oder Phu Chee Fa. Das gleiche gilt auch bei den anderen Sehenswürdigkeiten, die ich hier vorstelle. Man sollte sich deshalb nicht irritieren lassen, wenn man Schilder sieht mit einer anderen Schreibweise.
Erste Reise 2008:
Das erste Mal war ich 2008 am Ende meiner ersten Thailand Reise in der Region um Phu Chi Fa. Ein guter Freund in Chiang Rai und ich organisierten zusammen diese fahrt. Wir waren 10 Personen unter anderem aus Australien, Frankreich, Thailand und der Schweiz. Es ging von Chiang Rai aus mit dem Minibus, den wir gemietet hatten zuerst zum Phu Sang Wasserfall der rund 1:30 Std. von Chiang Rai entfernt liegt. Von hier ging es, die kurvenreichen Strassen entlang Richtung Phu Chi Fa. Leider hatten wir weniger Glück, denn das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung, die Aussicht war recht neblig und trüb. Für das leibliche Wohl sorgte ein unscheinbares Restaurant an der Hauptstrasse dort assen wir regionale und chinesische Spezialitäten wie z.b. Haxen oder gedämpftes Brot. Unser vorletztes Ziel war Doi Pha Dang ein ehemaliger Armeestützpunkt auf einer Bergkuppe zur Sicherung der Grenze nach Laos. Von hier fuhren wir dem Grenzverlauf immer weiter folgend Richtung Norden durch Wiang Kean bis nach Khang Pha Dai (แก่งผาได) dem nördlichsten Punkt in Thailand wo der Mekong Fluss nach Laos fliesst. Weiter ging es immer dem Fluss entlang Richtung Chiang Khong und dann zurück nach Chiang Rai. Seit diesem Tag wollte ich unbedingt wieder nach Phu Chi Fa zurückkehren.
Zweite Reise 2017:
Im Dezember 2017 ging es wieder einmal nach Thailand. Diesmal planten wir, denn diesmal war Dokmai an meiner Seite, einen Ausflug mit der Familie und Freunden nach Phu Chi Fa. Denn wie ich feststellen musste war Dokmai nie in Phu Chi Fa gewesen, obwohl ihr Heimatort nur 60 km entfernt liegt. Für unsere Reise organisierten wir einen Minibus bei einem Nachbarn, der auch gleichzeitig unser Fahrer sein sollte. Wir waren zu acht und unsere Reise startete bei eisigen Temperaturen um die 5 Grad am frühen Morgen. Nachdem alle Leute eingesammelt waren, ging es als Erstes nach Doi Pha Dang. Dieses Mal starteten wir unsere Tour von Norden aus, also in der umgekehrten Richtung wie bei der Reise 2008.
Doi Pha Tang:
Wie ich wiederholt feststellen musste, hatte sich in den letzten neun Jahren viel getan. Schon auf dem Parkplatz vor Doi Pha Tang standen viele Minibusse und unzählige Shops verkauften die üblichen Souvenirs an zahlende Kunden. Ich war an Anfang etwas schockiert das auf einmal so viele Leute hierherkamen, da auf unserer letzten Reise keine Menschenseele da war. Ich hatte zwar bereits gehört das Phu Chi Fa und Umgebung seit einiger Zeit sehr populär geworden war aber das es gerade so sein sollte verblüffte mich.
Doi Pha Tang (auch Doi Pha Dang geschrieben) ist eine ehemals befestigte Bergkuppe, wo früher das thailändische Militär einen Stützpunkt hatte. Heute hat man von hier aus einen beeindruckenden Ausblick auf die Grenzregion zu Laos. Und das schöne war das auch das Wetter auf unserer Seite stand und uns einen fast wolkenlosen Himmel präsentierte. Man sollte sich übrigens die Mühe machen bis zu dem Nachbar Gipfeln hinaufzulaufen, die hinter dem Tempelgebäude liegen. Von hier hat man eine tolle Rundumsicht.
Zur Mittagszeit machten wir halt im Restaurant ร้านผาสุข das kurz nach der Kreuzung nach Doi Pha Tang liegt, wenn man weiter Richtung Phu Chi Fa fährt. Hier gibt es vorzügliche Haxen, gedämpftes Brot und vieles mehr. Die Preise liegen im mittleren Niveau aber es ist jeden Baht wert.
Wer in der Region um Phu Chi Fa ist sollte unbedingt das Essen von dort probieren es hat sehr viele chinesische Einflüsse und schmeckt herrlich.
Phu Chee Duen:
Unser zweites Tagesziel war Phu Chee Duen (ภูชี้เดือน) das ich bei meiner ersten Reise noch nicht besuchen konnte, da es noch nicht zugänglich war. Phu Chee Duen ist ebenfalls ein Berggipfel, der früher ein Armeestützpunkt war zur Grenzsicherung nach Laos. Heute ist nicht mehr die Armee da, sondern Touristen. Der Weg nach Phu Chee Duen ist allerdings nicht ganz einfach. Mit dem eigenen Auto kann man nur bis zum Parkplatz an der Hauptstrasse nach Phu Chi Fa fahren. Von hier gibt es zwei Wege, der erste wäre zu Fuss was aber nur Leute machen sollten die gute Kondition und Durchhaltewillen haben. Der zweite Weg wäre das man am besagten Parkplatz einen Fahrer mit seinem Pickups für 500 Baht mietet. Die Fahrt führt über einen sehr steilen Waldweg, der nur einspurig zu befahren ist bis zum Gipfel hinauf. Über eine Sprechverbindung untereinander haben die Fahrer Kontakt damit sich niemand in die Quere kommt, da ein Ausweichen nur an wenigen Stellen möglich ist. Die Fahrt dauert rund 15–20 Minuten. Wer Spass will und mutig ist, sollte hinten auf der Ladefläche des Pickups sitzen.
Am Gipfelparkplatz angekommen muss man nur noch einen kleinen Weg hinauf dort hat es rechts und links verschiedene Anhöhen von denen man bei gutem Wetter einen tollen Blick nach Laos und in die Ebene Richtung Chiang Rai hat. Die rechte Anhöhe ist Phu Chee Duen hier gibt es noch einen ehemaligen Schützengraben mit einem markanten Grenzstein. Wer bei Google Maps genau hinschaut, wird feststellen das dort der Grenzstein bereits auf laotischer Seite steht, was nun richtig ist, kann ich nicht sagen, ansonsten hat man Laos wohl illegal betreten.
Kleiner Tipp für Fotofans ab Nachmittag hat man die Sonne im Rücken stehen und kann herrliche Bilder Richtung Laos machen.
Phu Chi Fa:
Am späten Nachmittag erreichten wir diesmal bei bestem Wetter die kleine Ortschaft unterhalb von Phu Chi Fa. Hier haben sich unzählige Hotels, Guesthouser, Bungalowanlagen, Restaurants und Souvenirshops ausgebreitet. Gegen Mittag erwacht diese kleine Ortschaft und es geht zu wie in einem Taubenschlag. Wir quartierten uns im Baan Nuan Mek Resort ein. Das sogenannte Resort ist eine Bungalowanlage die sehr schlicht und einfach ist ohne grossen Komfort aber dafür günstig. Ein Renner in der Region sind kleine Zeltcamps, die es überall an der Strasse hat sicherlich eine interessante Übernachtungsmöglichkeit. Die Preise um Phu Chi Fa herum sind recht hoch, obwohl die meisten Touristen aus Thailand selber stammen. Am Nachmittag fuhr der Fahrer des Resorts Dokmai und mich nach Phu Chi Fa hoch. Von der Hauptstrasse geht es mit dem Pickup hoch zu einem Parkplatz. Hier hat es wie schon in Doi Pha Dang viele Souvenirshops die immer wieder die gleichen Sachen unter die Menschen bringen. Zum eigentlichen Highlight muss man dann noch eine kurze 15 minütige Wanderung unternehmen.
Kurz vor dem Gipfel hat man dann endlich die berühmte Steilklippe vor Augen und wir hatten diesmal sogar Glück das Wetter bescherte uns einen herrlichen blauen Himmel. So verbrachten wir gut zwei Stunden damit die Aussicht zu geniessen und viele Bilder zu machen. Für den nächsten morgen war eine Sonnenaufgangsfahrt geplant dazu suchten wir uns einen guten Ort wo wir dann am kommenden morgen den Sonnenaufgang anschauen wollten.
Der beste oder schönste Blick von Phu Chi Fa ist nicht der vom Gipfel, wo sich unzählige Touristen teils drängen, sondern etwas weiter unten dort wo es oft nur wenige Menschen hat denn nur dort kann man diese typischen Bilder machen mit der Steilklippe darauf.
Gegen 4 Uhr hiess es aufstehen. Es war wieder einmal sehr kalt und man musste sich für Thailand eher untypisch sehr dick anziehen. Gegen 5 Uhr waren wir wieder am Gipfelparkplatz und dort war bereits die Hölle ausgebrochen. Unzählige Pickups und Minibusse luden Touristen, ab die sich mit Taschenlampen bewaffnet ihren Weg nach Phu Chi Fa suchten. Da wir unseren Platz bereits am Vortag gesucht hatten, konnten wir uns auf den Nahenden Sonnenaufgang ungestört vorbereiten. Auf dem Gipfel selber hatte es hunderte von Menschen dicht gedrängt. Jeder wollte die beste Sicht. Leider hatte es an diesem morgen viele Wolken und so war der Sonnenaufgang nicht ganz so spektakulär wie man es von Bildern her kennt. Aber trotzdem war es ein tolles Erlebnis.
Nach dem Sonnenaufgang gingen auch wir noch mal auf den Gipfel, wo nun die meisten Menschen wieder aufbrachen zurück zum Parkplatz. Wir schauten dem Trubel noch einige Zeit lang zu und machten uns dann ebenfalls auf den Weg zurück ins Resort. Dort gab es eine leckere Reissuppe zum Frühstück und dann ging es zurück nach Hause. Allerdings fuhren wir einen anderen Weg zurück, als den wir gekommen war am Tag zuvor. Diesmal sollte es über Thoeng und Phaya Mengrai zurückgehen.
Negativ Seite des Tourismus in Phu Chi Fa:
Während der Wanderung trifft, man auf dem Weg hoch nach Phu Chi Fa auf kleine Kinder die oft nur 4–5 Jahre alt sind und meistens Kleidung der Bergvölker tragen. Diese Kinder werden mehr oder weniger dazu gezwungen zu billiger Popmusik tanzen und sich dabei mit fotografieren zu lassen oft auch mit den Touristen zusammen. Die Eltern oder ein Elternteil sitzt irgendwo im Schatten und überwacht das Kind. Es hat mich sehr schockiert das zu sehen, aber das schlimmste fand ich nicht mal die Eltern, sondern die Touristen. Ein nicht geringer Teil fand das unterhaltsam, was dort geboten wurden und es wurden fleissig Fotos geschossen. Und wäre das nicht schlimm genug mussten die Kinder sogar am frühen Morgen um 5 Uhr zum Sonnenaufgang am Wegesrand stehen und tanzen. Ich hoffe das jeder Besucher von Phu Chi Fa aber auch anderen Orten kurz innehält und nachdenkt, ob sein Verhalten sinnvoll ist.
Sonnenblumenfarm (แสนคำรัก):
Kurz vor der Stadt Thoeng machten wir einen Halt auf der Sonnenblumenfarm แสนคำรัก. Eigentlich ist es mehr ein Event Lokal als eine Farm. Der Hauptplatz wird durch ein grosses Restaurant sowie ein Café eingegrenzt, das scheinbar sehr beliebt ist. Je nach Saison hat es riesige Sonnenblumenfelder um den Hauptplatz herum, die man durchlaufen kann. Auch andere Blumenfelder sind in auf dem Gelände verteilt. Die Farm ist schön gemacht und ein kleines Highlight für thailändische Touristen die Fotos für ihre Facebook und Instagram Accounts brauchen überall hat es Fotopunkte wie eine Windmühle oder ein grosses Herz. Die Farm war schön, aber eine extra Anfahrt lohnt sich nur, wenn man bereits in der Gegend ist. Zum Zeitpunkt unseres Besuches (Dez. 2018) musste man einen Eintrittspreis von ca. 100 Baht bezahlen.
Mittlerweile ist die Farm Dauerhaft geschlossen.
Malee Prawn & Fish Restaurant bei Thoeng:
Zum Schluss noch ein Restaurant Tipp für alle, die sich mal in der Region Thoeng verirren sollten. Südlich der Stadt hat es einige Fischfarmen. Teils verfügen die Farmen gleich auch über ein Restaurant. Unser Minibus Fahrer/Nachbar, der viel als Tour Fahrer in Thailand unterwegs ist, empfahl uns das Restaurant Malee Prawn & Fish (บ่อกุ้งลุงสุบรรณ ครัวอุไร – อ.เทิง). Um das Hauptgebäude herum verteilten sich viele kleinere Hütten an den Teichen entlang hier konnte man sehr schön sitzen und das leichte Strand Feeling geniessen. Die Spezialitäten des Restaurants sind natürlich Fisch, Muscheln und Krebstiere. Sehr gross ist die Menükarte, es gibt unzählige Varianten an Fisch, ob gebraten, gedämpft oder frittiert. Die Preise sind nicht billig aber für das gebotene absolut im Rahmen. Die Qualität war sehr gut und alle Speisen, die wir bestellten waren, köstlich.
Thailändisches Essen:
Wer mehr zu thailändischen Essen sehen und auch wissen möchte wir haben einen Thai Essen Food-Guide der euch viele verschiedene Gerichte vorstellt. Viel Spass beim Stöbern.
Phu Chi Fa 2019:
Wie in jedem Thailand Urlaub verbringen wir einige Tage bei Mutti/Schwiegermutti in Wiang Kean an der Grenze zu Laos. Da Phu Chi Fa nicht allzu weit entfernt liegt haben wir kurz entschlossen einen Tagesausflug dorthin gemacht. Nach einigen Zwischenstops unterwegs kamen wir am Nachmittag in Phu Chi Fa an bis auf zwei Autos und eine Handvoll Besucher waren ansonsten keine weiteren Personen vor Ort. Die Standverkäufer waren alle sichtlich gelangweilt. Das Wetter war mal wieder nicht ganz so überragend was aber mittlerweile fast schon Tradition ist bei unseren Besuchen.
Bei unserem letzten Besuch in Phu Chi Fa 2017 waren die Weg noch bevölkert von Kindern, die am Wegesrand Arbeiten mussten, doch diesmal war davon nichts zu sehen. Bei unserm Aufstieg waren wir die gesamte Zeit allein unterwegs. Oben angekommen war der Blick zwar durch Wolken teils versperrt aber wir hatten auch Glück hier und da zeigt sich der strahlend blaue Himmel und gab der ganzen Szene ihren eigenen Reiz.
Kurz bevor wir gehen wollten entdeckte ich noch einen Weg, der mir zuvor noch nie aufgefallen war, da die Neugier gross war machte ich mich auf Entdeckungsreise. Der Weg war nicht sonderlich lang und nach einigen Minuten ging es nicht mehr weiter aber dafür bekam ich eine ganz neue Perspektive auf Phu Chi Fa geboten, die mir völlig neu war. Am Ende kurz bevor wir gehen wollten kam sogar die Sonne hervor und beleuchtete nur die Klippe. Mit sehr schönen Fotos ging es wieder auf die Heimreise.
Weitere Informationen:
Wer mehr über die wunderschöne Region um Chiang Rai wissen möchte, kann folgende Beiträge lesen Sehenswürdigkeiten in Chiang Rai und Umgebung oder Wat Rong Khun in Chiang Rai darüber hinaus bietet die Seite von TAT (Tourism of Thailand) mehr Informationen.