Anfang Juni hatte ich eine Woche ungeplanten „Urlaub“ meine bessere Hälfte musste aber weiterhin ihren Arbeitsanteil liefern und somit machte ich mich allein auf Wanderschaft. Viele Bergregionen lagen noch im Winterschlaf. Und durch Schnee waren viele Routen noch geschlossen. Im Rother Wanderführer: Glarnerland-Walensee stiess ich auf die Tour zum Leistchamm Gipfel auf 2105 müM. Der Leistchamm ist ein Ausläufer der Sieben Churfirsten wird diesen aber nicht zugeschrieben. Er liegt am Nordufer oberhalb des Walensees. Durch die nach Süden gerichtete Aufstiegsroute lag hier nur noch vereinzelt Schnee.
Wann, Wo, Wie – kurz und knapp
- Wann: Donnerstag Anfang Juni 2017
- Wo: Amden am Walensee
- Wie: Auto, zu Fuss
- Übernachtung: keine
- Budget: Parkgebühren
- Highlights: Blick über den Walensee, Säntis
- Schwierigkeit: Mittel – letztes Abschnitt sehr steil aber nicht Gefährlich
- Route: Parkplatz Arvenbüel – Leistchamm – Parkplatz Arvenbüel
- Kilometer: ca. 9 km Hin und zurück
- Höhendifferenz: 800 Meter
- Zeit: 5 Stunden reine Laufzeit
Streckeninfo / Karte / Höhenprofil
Arvenbüel
Meine Tour startete am Zentralparkplatz in Arvenbüel einem Teil der Ortschaft Amden. Hier läuft man zuerst einmal der Leistkammstrasse folgende ein kurzes Stück Richtung Südosten. Immer weiter der Leistkammstrasse entlang kommt man am Skilift von Amden/Arvenbüel vorbei einige Meter weiter verlässt man die Strasse und folgt dem Wanderweg durch ein Waldstück.
Nach einiger Zeit kommt man wieder auf die Leistkammstrasse, der man nun weiter folgt bis zum Bergrestaurant Alp Looch. Ab hier geht es weiter auf Bergwegen durch den Firstwald in Richtung Flügespitz. Hatte man den Firstwald hinter sich gelassen kommt man zu einer Lichtung mit einem herrlichen Grat Weg von dem man einen beeindruckenden Ausblick ins Toggenburg mit der Ortschaft Alt St. Johann im Vordergrund und dem mächtigen Säntis massiv im Hintergrund hat!
Steiler Aufstieg
An der Lichtung hat man die Wahl, geht man direkt weiter auf dem Weg hoch zum Leistchamm oder wählt man den Umweg und erklimmt noch die Flügespitz. Der Umweg beansprucht nur wenig Zeit, aber man kann sich die Kraft auch sparen und auf dem Rückweg noch zur Flügespitz laufen.
Dem Grat Weg entlang geht es nun steil aufwärts dem Gipfel entgegen. Auf diesem rund einen Kilometer langen Stück hat es Steigungen von bis zu 40 % und man überwindet mehr als 300 Höhenmeter. Am Anfang geht es in Serpentinen hinauf und wechselt, dann in einen Weg der Kerzengerade zum Leistchamm führt.
Das Stück verlangt einem alles ab, aber während der kurzen Pausen hat man immer wieder die Möglichkeit die wunderschöne Landschaft zu geniessen. Im Nordwesten dominiert das Mattstockmassiv und der Speer die Landschaft im Nordwesten hat das Alpsteingebirge mit dem Säntis alles im Griff.
Kurz vor dem Gipfel sieht man in westlicher Richtung das erste Mal einen kleinen Teil des Walensees. Die letzten Meter bis zum Gipfelkreuz wird der Weg wieder flacher und man spürt die Erleichterung und Freude über den Erfolg.
Leistchamm
Ist das Kreuz erreicht eröffnet sich ein Blick, der einem die Sprache verschlägt. Vor einem liegt in schönsten Türkisblau der Walensee und die Ortschaften Murg und Mühlehorn. Die Glarneralpen und das Sarganserland liegen einem förmlich vor den Füssen. Dieser Ausblick lässt einen den anstrengenden Weg, der hinter einem liegt, direkt vergessen. Ich geniesse die Zeit und den Ausblick bei einem wohlverdienten Mittags-Picknick.
Auf dem kleinen Chamm war ich bis auf fünf andere Personen allein hier oben lässt es sich gut entspannen und man kann sich von den Strapazen des Aufstiegs erholen.
Am frühen Nachmittag breche ich wieder auf zurück nach Arvenbühl. Die Strecke bleibt die gleiche wie beim Aufstieg. Wie am Anfang bereits erwähnt kann man noch einen Abstecher zum Flügespitz machen oder man trinkt noch gemütlich etwas im Bergrestaurant Alp Looch auf halbem Weg. Ab hier begleitete mich auch eine Ziege für einige Zeit. Sie suchte wohl jemand, der mit ihr den Weg zum Stahl lief, der am Wegesrand lag. Somit hatte ich einige Zeit eine Wanderbegleitung.
Nach rund 7 Stunden kam ich wieder am Startpunkt dem Parkplatz in Arvenbühl an. Beim Blick zurück nach Osten kann man nochmals sehr gut den steilen Anstieg zum Leistchamm erkennen und sich über das geleistete freuen.
Fazit:
Die Wanderung von Arvenbühl auf den Leistchamm war eine besonders im letzten Teil anstrengende Tour für mich da ich das Wandern zum damaligen Zeitpunkt nicht wirklich gewohnt war. Für Leute, die oft unterwegs sind und eine bessere Kondition haben ist es sicherlich kein grosses Problem. Der Ausblick vom Gipfel belohnt für die Strapazen und ist ein wahrliches Highlight. Der Leistchamm steht im Schatten, der sieben Churfirsten kann, aber sicherlich mit ihnen mithalten was die Aussicht betrifft. Und er ist besonders aus dem Züricherraum besser zu erreichen als, wenn man erst ins Toggenburg fahren muss. Mehr Informationen zur Region um Amden und den Walensee gibt es bei Amden Tourismus.
Ebenfalls in der Region um den Walensee ist die kurze aber schöne Wanderung zum Pizalun. Viele weitere Touren gibt es in der Rubrik Wanderungen z.b. im Glarnerland auf den Chamerstock oder zum Griesslisee am Klausenpass.
Kennt auch ihr den Leistchamm oder wisst andere schöne Touren, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Schön beschrieben. Wir planen auch einen Tour auf Leistchamm und deine Erfahrungen hilf uns sehr.
Hallo
Schön, dass wir dich bei deiner Tour unterstützen konnten. Um ehrlich zu sein, wollen wir schon lange die Wanderung wiederholen schliesslich ist es bereits einige Jahr her. Liebe Grüsse Daniel