Herbstwanderung Lötschentaler Höhenweg

Herbstwanderung auf dem Lötschentaler Höhenweg

Es ist ein WOW Gefühl, wenn man durch das Lötschental läuft und die Farbenpracht der Arven und Laubbäume erleben darf. Eine der besten Möglichkeiten das Farbenspiel zu erleben hat man auf dem Lötschentaler Höhenweg. Dieser führt auf zwei Etappen jeweils von der Lauchneralp durch das gesamte Lötschental.

Die östliche Route des Höhenweges führt von der Lauchneralp auf 2000 Metern Höhe hinab zur Fafleralp auf rund 1750 Metern, die Wanderung ist ein absoluter Klassiker und gehört mit zu den schönsten Herbstwanderungen in der Schweiz. Auf dieser Wanderung durch wildromantische Wälder, die zur Herbstzeit in verschiedensten gelb, orange und Brauntönen erstrahlen, vermitteln die Einzigartigkeit des Lötschentals, das zum grossteil, zum UNESCO-Welterbe Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn gehört.

Wann, Wo, Wie – kurz und knapp

  • Wann: Sommer und Herbst
  • Tour gemacht: Oktober 2023
  • Wo: Lötschental im Kanton Wallis
  • Kilometer: 14,5 km
  • Höhendifferenz Auf/Ab: ⇑ 410 ⇓ 600
  • Dauer: 6–8 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel
  • Beste Zeit: Herbst
  • Übernachtung: verschiedene Hotels in Wiler oder Blatten
  • Verpflegung: Restaurant Telli, Camping Fafleralp
  • Ausrüstung: gute Wanderschuhe, Stöcke, Kamera
  • Budget: ab 10 CHF p.P. (GA) für die Bergfahrt Wiler-Lauchneralp
  • Highlights: Herbstfarben
  • Route: Lauchneralp – Schwarzsee – Guggisee – Fafleralp
  • Was machen: Herbst geniessen, fotografieren

Streckeninfo / Karte / Höhenprofil

Vorbereitung für die Herbstwanderung im Lötschental

Anforderungen

Die Wanderung auf dem Höhenweg liegt im mittleren Schwierigkeitsgrad. Der Weg ist gut ausgebaut und es gibt keine ausgesetzten Passagen. Von der Lauchneralp bis zur Fafleralp sind es gute 9 km doch wer den Guggisee oder die Anenhütte besuchen möchte, muss mit weitaus mehr Kilometern rechnen, da können gerne 12–20 km zusammenkommen je nach Strecken verlauf.

Ausrüstung und Verpflegung

Als Ausrüstung empfehlen wir gute Wanderschuhe und eine zusätzliche Jacke einzupacken, da es gerade am Morgen noch recht kühl sein kann. Verpflegung gibt es im örtlichen Volg an der Talstation Lauchneralp. Unterwegs kommt man am Restaurant Telli und am Kiosk des Campingplatzes Fafleralp vorbei, hier muss man auf die Öffnungszeiten achten.

Wetter

Möchte man das ganze Farbenspiel im Lötschental erleben, muss man zum einen auf den richtigen Moment warten, bis die Wälder ihr buntes Farbkleid anlegen und zum anderen muss man ein Zeitfenster erwischen, in dem das Wetter einigermassen gut ist. Da sich das Wetter kurzfristig ändern kann, sollte man den Wetterbericht täglich studieren und gegebenenfalls die Zeit gut nutzen, da das Zeitfenster, in dem die Bäume sich verfärben, recht kurz ist.

Routenauswahl

Der östliche Lötschentaler Höhenweg verläuft von der Lauchneralp bis zur Fafleralp doch der Weg lässt sich noch erweitern. So kann man im Anschluss noch folgende Touren machen.

  • Fafleralp Rundweg
    • Länge: 11 km
    • Höhenmeter: ⇑ 680 ⇓ 680
    • Dauer: 4 Stunden
  • Gletscherlehrweg Anenhütte
    • Länge: 4 km
    • Höhenmeter: ⇑ 160 ⇓ 380
    • Dauer: 1–2 Stunden

Unterkünfte

In den Ort Ferden, Wiler und Blatten gibt es mehrere Hotels zur Auswahl. Der Campingplatz Fafleralp ist meist per Ende Oktober geschlossen.

Anreise ins Lötschental

Das Lötschental ist ein Seitental im Oberwallis zwischen Sierre und Visp. Die Anreise ins wunderschöne Lötschental ist mit dem Auto oder dem ÖV leicht zu bewerkstelligen, je nach Ausgangspunkt kann sich die Anreise recht in die Länge ziehen hier ist eine gute Planung von Vorteil.

Öffentlichen Verkehr

Ab Gampel/Steg bzw. Goppenstein fährt der Postbus 591 im 60-Minuten-Takt nach Wiler, Talstation und weiter bis zur Fafleralp. Die Haltestelle Fafleralp wird nur von Anfang Juni bis Ende Oktober bedient. An der Station Fafleralp unbedingt die Beschriftung am Bus beachten da jeweils mehrere Bus vor Ort stehen.

Auto & E-Auto

Aus der Region Deutschland/Zürich/Basel/Bern/St. Gallen über die A6 bis ins Kandertal und weiter mit dem Autoverlad Lötschberg nach Goppenstein. Aus Frankreich und der Westschweiz über die A9 bis zur Ausfahrt Gampel und weiter in Richtung Goppenstein. Von Goppenstein aus sind es nur noch wenige Minuten bis nach Wiler und der Talstation Lauchneralp.

Parkplätze

Im Ort gibt es ein Parkleitsystem, dies informiert über die Aktuelle Belegung der Einzelnen Parkplätze. Die Talstation Lauchneralp verfügt über ein grosses kostenpflichtiges Parkhaus.

Ausgangspunkt Lauchneralp

Der Ausgangspunkt unserer Herbstwanderung auf dem Lötschentaler Höhenweg ist die Lauchneralp auf 1968 Metern Höhe. Die kleine Alp, die heute mehr eine Feriensiedlung ist, bietet bereits einen herrlichen Ausblick auf die Bergwelt rund um das Lötschental. Hier beginnt der Höhenweg hinab in Richtung Fafleralp.

Wunderschöne Holzchalets dominieren das Ortsbild, so geht es die ersten Minuten über eine geteerte Strassen nach Osten. Ende Oktober liegen grosse Teile des Lötschentals bis zum späten Vormittag im Schatten dies muss man bei der Planung der Wanderung beachten. Auf der Lauchneralp lacht uns die Sonne bereits gegen 10 Uhr ins Gesicht. In der Nacht zuvor hatte es etwas Neuschnee gegeben, dieser hat sich wie Puderzucker auf die Berglandschaft gelegt.

Schnell lassen wir die Lauchneralp hinter uns, noch bewegen wir uns oberhalb der Baumgrenze, weshalb Bäume eher Mangelware sind. Nach rund 30 Minuten erreichen wir Weritzstafel einen kleinen Weiler, der nur aus wenigen Holzhäusern besteht. Sanft verläuft der Weg abwärts und dann tauchen vor uns immer mehr Lärchen auf die in sattem Gelb und Orange erstrahlen.

Herbstfarben

Mit einmal tauchen wir ein in die magische Farbenwelt des Herbstes. Der Wanderweg führt durch einen goldenen Lärchen und Arvenwald, die Schönheit einzufangen oder mit Worten wieder zugeben erscheint uns fast unmöglich.

  • Wieso verlieren die Lärchen ihre Nadeln?
    • Lärchen verlieren über die Nadeln viel Feuchtigkeit. Im Sommer kann dieser Verlust durch Wasseraufnahme über die Wurzeln ausgeglichen werden. Doch im Winter ist der Boden gefroren und die Lärche kann somit den Verlust nicht ausgleichen und wirft daher die Nadeln ab. So können sie Temperaturen bis zu minus 40 Grad aushalten.

Wir treten aus dem goldenen Wald heraus und erblicken unter uns die Tellialp. Während des kurzen Abstiegs passieren, wir eine alte Suone, dieser Wasserlauf aus Holz diente früher einmal zur Wasserversorgung der trockenen Hänge. Auf der kleine Alp befindet sich das Restaurant Tellialp, das von Anfang Juni bis Ende Oktober geöffnet hat. So schnell wir aus dem angrenzenden Wald heraus waren so schnell geht es auf der anderen Seite des Tales wieder hinein.

Schwarzsee

Gut 1 1⁄2 Stunden, nach dem wir die Lauchneralp verlassen haben, erreichen wir den Schwarzsee hierbei, handelt es sich um einen Bergsee, wie er im Buche steht. Er ist in den vergangenen Jahren zu einem Instagram Spot geworden wobei sich der Ansturm am Tag unseres Besuches noch in Grenzen hielt. Vom westlichen Ufer des Schwarzsee gleitet der Blick über die glatte Wasseroberfläche, jetzt im Herbst spiegeln sich die bunten Bäume, die imposanten Berge und der blaue Himmel im See.

Der Schwarzsee liegt einige Kilometer vom nächsten Gletscher entfernt trotzdem verdankt er den Eisgiganten seine Entstehung denn er zählt zu den Moränenstauseen.

In den Sommermonaten tummeln sich am Ufer des Schwarzsee weit aus mehr Menschen als jetzt im Herbst. Auf der Ostseite befindet sich der tolle Grillplatz Schwarzsee, dieser bietet sich als Rastplatz gerade zu an in dieser Kulisse. Wer eine Abkühlung benötigt, kann sogar im See baden gehen. Jetzt im Herbst verzichten wir darauf und geniessen einfach die fantastische Atmosphäre am Bergsee.

Der folgende Wegabschnitt führt hinab zur Fafleralp es ist der einfachste Abschnitt auf dieser Wanderung, durch einen teils dichten und farbenprächtigen Lärchen- und Kiefernwald. Schnell kündigen die ersten Dächer die Fafleralp an die wir wenige Minuten später erreichen. Hier liegt der Faflersee der zweite Bergsee auf unserer Wanderung durch das traumhafte Lötschental.

Ein besonders Highlight sind die rot leuchtenden Heidelbeersträucher am Wegesrand denen wir immer wieder auf dem Lötschentaler Höhenweg begegnen.

Fafleralp

Eingebettet zwischen Lärchenwälder liegt auf 1790 Metern die kleine Siedlung Fafleralp. In der Umgebung der Alp befinden sich das empfehlenswerte Hotel Fafleralp und der Campingplatz Fafleralp. Am Faflersee geht es weitaus ruhiger zu als noch am Schwarzsee, am Ufer befinden sich mehrere Sitzgelegenheiten, weshalb sich ein Picknick durchaus lohnt. Der See an sich ist zwar nicht ganz so spektakulär doch die Spiegelung im See muss sich nicht verstecken und weis zu gefallen.

Über ein Strässchen geht es hinab auf die Faflermattä hier teilt sich der Weg, wer zum Parkplatz und zur Bushaltestelle möchte, geht weiter der Strasse entlang in Richtung Gletscherstaffel. Wir wählen den Weg hinauf zur Guggistaffel. Während wir bis zu diesem Moment hauptsächlich bergab gegangen sind, müssen wir nun stetig Bergauf laufen.

In Richtung Inners Tal führt der Weg langsam aufwärts, über eine Holzbrücke queren wir den Indre Talbach. An diesem Punkt lohnt es sich innezuhalten und in das Trogtal zu blicken. Am oberen Ende leuchtet das Eis des Innergletschers während im Vordergrund die leuchtenden Herbstfarben dominieren. Hier am Ende des Inners Tal befindet sich das Berner Breithorn (3780 Meter) während auf der gegenüberliegenden Seite das Walliser Breithorn (3784 Meter) liegt.

Auf dem folgenden Kilometer müssen rund 150 Höhenmeter überwunden werden, was uns ordentlich ins Schwitzen bringt. Doch die traumhafte Kulisse und Aussicht entschädigen mehr als genug. Vor uns tauchen die Häuser der Guggistafel auf dem letzten Weiler im Lötschental. Der darauffolgende Abschnitt verläuft mit angenehmer Steigung aufwärts zum Guggisee.

Die Bäume lichten sich, je weiter wir nach Westen gehen. Auf einer Bergschulter entlang streben wir unserem nächsten Ziel entgegen. Von Osten her ziehen immer wieder grössere Wolkenfelder ins Lötschental hinein, jedes Mal, wenn die Sonne hinter den Wolken verschwindet, wird es merklich kälter.

Guggisee

Genau nach vier Stunden haben wir den Guggisee erreicht. Der Guggisee entstand im Zuge des Gletscherrückgangs des Lang- und Jegigletscher. Er ähnelt in Form ein wenig dem Schwarzsee, den wir als Erstes besuchten auch hier kann man mit etwas Glück eine Spiegelung der Berglandschaft in der Wasseroberfläche erleben, die sogar schöner ist als im Schwarzsee.

Hinter dem Guggisee gibt das Tal den Blick frei in Richtung Lötschenlücke die zwischen dem Anuchnubel (3589 Meter) und dem Sattelhorn (3723 Meter) liegt. Zwischen dem Grosshorn (3754 Meter), Mittaghorn (3896 Meter) und dem Anungrat erstreckt sich der Anungletscher der hinab zur Lötschenlücke fliesst und dort in den Langgletscher übergeht.

Ein Stück davor thront auf einem Bergrücken die Anenhütte die einzige privat geführte Berghütte der Schweiz. Eigentlich sollte sie das Ziel unserer heutigen Wanderung sein, doch aufgrund des Wetterumschwungs mussten wir dieses Ziel auf ein anderes Mal verschieben.

Aussicht auf den Langgletscher

Hinter dem Guggisee zweigt ein Wanderweg nach Süden ab, in Richtung Gletscherstafel und Fafleralp. Je weiter wir dem Pfad nach Süden folgen, desto beeindruckender wird der Blick auf den Langgletscher und die Lötschenlücke die den Langgletscher mit dem Grossen Aletschfirn verbindet.

Der Talgrund leuchtet durch die Lärchen in herbstlichen Farben für einen Moment kommt sogar nochmals die Sonne hervor und verwandelt das Tal in ein Farbenmeer. Wir können uns gar nicht satt sehen so schön ist die Aussicht.

Klima- und Gletscherlehrpfad Lötschental

Weiter steigen wir ab stellenweise ist der Weg recht steil und verlangt nach unserer ganzen Aufmerksamkeit. Der Wanderweg zeigt sich recht abwechslungsreich Waldabschnitte und offene Flächen wechseln sich beständig ab. Am Wegesrand finden wir eine Metallplakette diese stammt vom Klima- und Gletscherlehrpfad Lötschental. An 23 Stationen bekommt man Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Lötschentals und erfährt mehr über die Flora und Fauna.

Rund 45 Minuten benötigen wir für den Abstieg zur Gletscherstafel, hier warten bereits mehrere Postbusse auf Kundschaft. Gut 6 Stunden waren wir insgesamt unterwegs, wobei wir einige längere Pausen gemacht haben, wer zügig geht, wird die Strecke sicherlich auch in 4–5 Stunden schaffen. Bevor man einsteigt, ist auf Blick auf die Anzeigetafel ratsam, denn jeder Bus fährt zu einem anderen Zielort, wir wählen den Expressbus zur Talstation Wiler.

Am späten Nachmittag endet an der Talstation Lauchneralp unsere Herbstwanderung auf dem Lötschentaler Höhenweg.

Winterwanderung im Lötschental

Im Sommer und Herbst ist das Lötschental ein wahrer Traum aber auch im Winter präsentiert sich das Tal von seiner schönsten Seite. Begleitet uns auf einer Winterwanderung von Blatten zur Fafleralp und erlebt das Lötschental im Winter.

HALT, nicht so schnell!!!

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FAQ zur Wanderung auf dem Höhenweg

  • Ist der Höhenweg das gesamte Jahr hindurch geöffnet?
    • Nein, der Höhenweg ist nur im Sommer bis Herbst geöffnet.
  • Wann ist die beste Zeit, um die Wanderung im Herbst zu starten?
    • Den Höhenweg sollte man nicht zu früh am Morgen starten da im Herbst das Lötschental bis zur Mittagszeit im Schatten liegt.
  • Lohnt sich der Höhenweg auch im Sommer?
    • Der Höhenweg lohnt sich natürlich auch im Sommer.

Mehr Informationen auf Websites & Blogs:

Lötschental – Seite des Lötschental mit Informationen und Buchungsmöglichkeiten

UNESCO-Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch – Website rund um das UNESCO-Welterbe am Aletschgletscher

Fazit zur Herbstwanderung im Lötschental

Das Lötschental und der Lötschentaler Höhenweg zählen zu den absoluten Klassikern unter den Wanderzielen zur Herbstzeit. Der Lötschentaler Höhenweg hat uns von Anfang bis zum Ende durchweg begeistert was natürlich an der fantastischen Herbststimmung gelegen hat. Unterwegs zeigt sich das Lötschental von seiner schönsten Seite angefangen mit tollen Bergseen, Picknickplätze, bunte Lärchenwälder und am Ende wartet der Langgletscher auf einen. Der klassische Höhenweg von der Lauchneralp zur Fafleralp ist circa 9 km lang, wer mag, kann die Strecke nach Belieben erweitern. Uns hat der Tag im Lötschental unheimlich viel Spass gemacht und wir können die Wanderung uneingeschränkt empfehlen.

Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so unter anderem die Wanderung zum Rhonegletscher oder die tolle Tour zur Fridolinshütte im Glarnerland.

Kennt auch ihr das Lötschental oder wisst andere schöne Orte oder Städte, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.

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