Das kleine Fürstentum Liechtenstein eingebettet zwischen der Schweiz und Österreich wurde von uns nur bisher eher Stiefmütterlich behandelt. Stets fanden sich andere Ziele, die wir bevorzugten und dementsprechend ansteuerten. Nicht so an diesem Spätsommerlichen Herbst Wochenende Mitte Oktober. Die Temperaturen gingen nochmals über die 20 Grad Marke und einer Wanderung in den Bergen stand somit nichts mehr im Wege.
Unser Plan war, bis nach Malbun zu fahren das am Ende eines Trogtals liegt. Von dort weiter mit dem Sessellift zum Bergrestaurant Sareis und dann über den Fürstin-Gina-Weg sollte es mit Zwischenstation auf dem Augstenberg und der Pfälzerhütte zu unserem Ziel gehen dem Naafkopf, der eine Dreiländereck bildet. Hier treffen Liechtenstein, Österreich und die Schweiz zusammen. Um es bereits vorweg zu nehmen, leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung und wir mussten die Wanderung auf dem Augstenberg abbrechen.
Wann, Wo, Wie – kurz und knapp
- Wann: Mitte Oktober 2019
- Wo: Malbun im Fürstentum Liechtenstein
- Übernachtung: keine
- Budget: 70 CHF für Sessellift (15,30 CHF pro Person Berg-Talfahrt)
- Highlights: Blick auf das Rheintal und Malbun
- Schwierigkeit: mittel
- Route: Bergstation Sareis – Sareiserjoch – Augstenberg – Sareiserjoch – Bergstation Sareis
- Kilometer: 7,5 Kilometer
- Höhendifferenz: 450 Meter
- Zeit Tour: ca. 3 Stunden
Streckeninfo / Karte / Höhenprofil
Malbun
Malbun ist ein Ferienort im Südosten des Fürstentum Liechtenstein. Das Tal erreicht man nur über eine Strasse bzw. Tunnel von Triesenberg aus. Am Ortseingang stehen grosse Parkplätze zur Verfügung da im Ort selber nur Hotelgäste und Anwohner parken können. Malbun ist von der Grösse her sehr überschaubar, es gibt einige Restaurants, Hotels und Geschäfte, der Ort lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft und dem Tourismus. Im Ortszentrum liegt die Talstation des Sessellifts Sareis. Von hier geht es hoch auf den Kamm, wo neben der Bergstation das Bergrestaurant Sareis liegt. Mitte Oktober erstrahlt das Tal in bunten Herbstfarben und die Reste des ersten Schnees liegen bereits auf den Berggipfeln.
Fürstin-Gina Weg
Der Fürstin-Gina Weg zu Ehren der verstorbenen Fürstin von Liechtenstein Georgina von Wilczek ist ein Rundwanderweg der von der Bergstation Sareis bis zur Pfälzerhütte führt und weiter entlang des Stegtal bis zur Tälihöhe und wieder zurück nach Malbun geht.
Wir starten von der Bergstation aus auf dem Fürstin-Gina Weg in Richtung Augstenberg. Anfangs auf breiten Weg geht es dem Grat entlang, erstes Etappenziel ist das Sareisjoch auf 2000 Metern über Meer. Richtung Malbun stehen unzählige Lawinenverbauungen, die den Ort im Winter von Lawinen schützen, die in der Vergangenheit viel Zerstörung angerichtet haben.
Der Weg wird schmaler und teils bereits ausgesetzter. An einem Gedenkkreuz machen wir eine kurze Pause und geniessen die schöne Aussicht die vor uns liegt.
Weiter auf dem Weg in Richtung Augstenberg weisst ein Hinweisschild darauf hin, das ab nun ein Bergweg weiterführt und das man nur mit entsprechender Ausrüstung weiter gehen sollte.
Der Wanderweg wird nun merklich rauer und schmaler. Mal geht es hoch dann wieder unter. Es sind nur sehr wenige andere Wanderer unterwegs mit uns. An der Passage Mattelti wo ein Stück des Weges mit einer Kette gesichert ist, findet sich eine Gedenktafel für die Fürstin Gina von Liechtenstein, die dem Weg den Namen gab.
Kurz nach dieser Passage muss man kurz die Hände zu Hilfe nehmen denn es geht steil abwärts, aber mit etwas Konzentration stellt dieses Stück Weg kein Problem dar. Allerdings setzte ab diesem Moment bei unserer Wanderung ein sehr Starker Föhnwind ein, der teils so stark war, dass er einen von den Füssen riss. Da wir aber hofften, dass der Wind nur von kurzer Dauer sein sollte, setzten wir unsere Wanderung fort.
Hin und da war es wieder völlig Windstill, nur am Grat selber blies der Wind ununterbrochen. Es ging nun aufwärts und das Gipfelkreuz des Augstenberg lag gut sichtbar vor uns. Im Hintergrund noch etwas versteckt sieht man bereits das Gipfelkreuz des Naafkopf. In Richtung Norden hat man einen tollen Blick in den Talkessel und die Ortschaft Malbun.
Das letzte Stück zum Gipfel ist steiler und man muss hier und da auch einmal die Hände benutzen. Nach rund 15 Minuten hatten wir das Gipfelkreuz erreicht. Ein Handvoll weiterer Wanderer waren bereits vor uns hier oben.
Augstenberg
Auf der Kuppe stürmte es regelrecht. Teils wurde man nach vorne und dann wieder nach hinten gerissen. Die anderen Wanderer und auch wir suchten Schutz hinter einem Steinwall, um etwas Ruhe zu haben und um unser Mitgebrachtes Essen geniessen zu können. Vom Augstenberg hatten wir freien Blick auf den Naafkopf das eigentliche Ziel unserer Tour. Leider mussten wir feststellen, dass die Nordseite sowie der Wanderweg fast komplett mit Schnee bedeckt war und in Kombination mit den Starken Windböen beschlossen wir an diesem Punkt die Wanderung abzubrechen.
Wir gingen noch weiter den Weg entlang, bis zum Grenzstein Österreich/Liechtenstein der am Wegesrand lag. Nun konnten wir die Pfälzerhütte sehen, die unter uns lag. Wir suchten uns eine Windgeschützte Stelle und setzten uns ins braune Gras. So liessen wir die Landschaft noch auf uns wirken bevor es zurückging.
Bergrestaurant Sareis
Am Augstenberg kamen uns weitere Wanderer, entgegen die wie wir von den Windböen gezeichnet waren. Ein Teil kehrte ebenfalls um genauso, wie wir es taten. Die starken Windböen begleiteten uns gleichfalls auf dem Rückweg. Uns entgegen kamen mehr und mehr Wanderer einige sogar in Sommersachen viele wurden vom Sturm überrascht und waren teils von ihm gezeichnet.
Als wir das Sareiserjoch passierten war vom Wind so gut wie nichts mehr zu spüren. Wir konnten unsere Jacken und Kapuzen wieder abziehen denn die Sonne übernahm nun wieder die Regie.
Im Bergrestaurant Sareis angekommen beschlossen wir gleich noch etwas Kleines zu Essen. Wir freuten uns auf eine sehr leckere Gulaschsuppe beziehungsweise Gerstensuppe die wir bei sommerlichen Temperaturen serviert bekamen. Nach dieser Stärkung ging es mit dem Sessellift zurück ins Tal nach Malbun. Hier endete unser Abstecher auf dem Fürstin-Gina-Weg im Fürstentum Liechtenstein.
Fazit:
Leider mussten wir unsere eigentliche Wanderung abbrechen wegen des Windes und des Schnees doch am Ende war es ein sehr schöner Tagesausflug mit leckerem Essen am Ende. Und das kleine Liechtenstein haben wir auch etwas kennengelernt und werden sicherlich bald wieder kommen.
Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so zum Beispiel die Wanderung zur Tierberglihütte oder den Stadtrundgang in Stein am Rhein.
Kennt auch ihr Malbun oder wisst andere schöne Orte oder Städte, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.
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